Standortwechsel

Querschnitt eines Einfamilienhauses mit Keller
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Keller bauen: Das müssen Sie wissen
Keller oder kein Keller? Diese Fragen stellen sich viele beim Hausbauen. Wir haben für Sie die Vor- und Nachteile zusammengefasst und geben Tipps zu Aushub, Bodenklassen, Bodenplatte, Kellerdeckendämmung und Hochwasserschutz.

Der Bau Ihres Einfamilienhauses beginnt damit, die oberste, hochwertige Erdschicht Ihres Grundstücks abzutragen. Diese sollte jedoch keinesfalls entsorgt werden. Lagern Sie die wertvolle Erde hingegen gesondert, denn sie kann für die spätere Gartengestaltung verwendet werden – dadurch sparen Sie jede Menge Geld. Das Abtragen des sogenannten Mutterbodens kann auch  selber in die Hand genommen werden. Dies klappt am besten mit Hilfe eines Radladers. Diese Maschine müssen Sie aber nicht extra kaufen, sondern können diese auch bequem im Lagerhaus mieten! Kommen Sie vorbei und lassen Sie sich beraten.
 

Tipp: Entfernen Sie den wertvollen Boden auch in den Bereichen der Zufahrt und der Materiallagerplätze!

Bodenbegutachtung

Für sichere Erdarbeiten ist es ratsam, ein Bodengutachten einzuholen. Warum? Weil die Beschaffenheit des Bodens eine wichtige Rolle für den Aushub und das spätere Fundament spielt. Während Untergründe aus Kies und Schotter das Abrinnen von Wasser begünstigen, benötigen Lehmböden mit Staunässepotential meist gute Drainagen und Regenwasserrinnen sowie Versickerungssysteme zur richtigen Wasserableitung. Gerade in hochwassergefährdeten Gebieten sind auch Rückstauklappen (Verlinkung zu Grundstück) wichtig. Falls die Sohle der Baugrube wenig tragfähig ist, besteht auch die Möglichkeit, vom Fachmann eine Bodenverbesserung in Form einer Kies- oder Schotterschicht einbringen zu lassen. Die verschiedenen Bodenklassen und deren Bebaubarkeit entnehmen Sie unserer Checkliste:

Bodenklassen
 

  • Bodenklasse 1 (Mutterboden/Humus): Nicht geeignet zum Bauen, muss abgetragen werden. Jedoch ideal für Gartengestaltung.
  • Bodenklasse 2 (Schöpfboden/Schlamm): Nicht geeignet zum Bauen, muss abgetragen werden.
  • Bodenklasse 3 (Leichter Boden/lose): Nicht bindiger Sand oder Kies. Schwierige Baubedingungen.
  • Bodenklasse 4  (Mittelschwerer Boden/Stichboden): Stark lehmiger Sand, Lehm oder Löss. Zum Bauen gut geeignet.
  • Bodenklasse 5 (Schwerer Boden/Hackboden): Steifer Ton oder Geröll mit Steinen. Zum Bauen gut geeignet.
  • Bodenklasse 6 (Leichter Fels/ Schrämmboden): Locker gelagertes Gestein; stark zerklüftet, bröckelig, schiefrig. Gutes Fundament, jedoch höhere Abbaukosten.
  • Bodenklasse 7 (Schwerer Fels /Sprengboden): Idealer Untergrund für Häuser, jedoch sehr hohe Abbaukosten.
Der Aushub

Vor dem Aushub müssen zunächst Höhen-, Achsen-, Straßenfluchten- und Baugrenzlinien abgesteckt werden. Die Ausmaße der Baugrube müssen jene des Hauses in Länge und Breite um mindestens 70 cm überschreiten. Nach dem Aushub wird auf der Baugrubensohle das sogenannte Schnurgerüst aus Pfosten und Schnüren errichtet. Diese Vorrichtung entspricht dem Vermessungsplan an den Baufluchtlinien, die Schnittpunkte markieren die späteren Hausecken. Im Zuge dieser Arbeiten ist es zudem ratsam, an die mögliche Installation einer Zisterne zur Regenwassernutzung, einer Erdwärmepumpe bzw. an eine Tiefenwärmenutzung zu denken. Aber auch drainage-verlegen-das-wasser-weg-vom-haus-lenken, Sickerkiesschüttungen, Regenfallrohre mit Senkkästen, Rohrleitungen und Bodenabläufe müssen jetzt schon bei den Erdarbeiten mitbedacht werden, um einer möglichen späteren Feuchtigkeit oder einem Wasserstau Herr zu werden. Bevor es dann ans Betonieren des Fundaments geht, muss das Grundstück schließlich noch an den Kanal angeschlossen werden. Wenn der Kanal große Regenwassermengen nicht mehr bewältigen kann, stellen Rückstauverschlüsse sicher, dass das Abwasser nicht bis in den Keller dringt.

Welche Vor- und Nachteile hat ein Keller?

Ob ein Haus mit oder ohne Keller gebaut wird, ist eine individuelle Entscheidung. Für beide Varianten gibt es Vor- und Nachteile. Ein Keller bietet zusätzlichen Stau- und Wohnraum, was durchaus praktisch ist. Ob als Hauswirtschaftsraum, Fitnessraum, Partyraum, Wellnessbereich, Gästezimmer oder Heim-Büro: Es gibt viele Möglichkeiten für die Kellernutzung. Jedoch könnte ohne einen Keller das Geld an anderen Stellen im Haus investiert werden. Viele Leute überschätzen den Preis für einen Keller aber auch. Ist die Entscheidung für einen Keller gefallen, so müssen weitere Dinge festgelegt werden: Gemauerter Keller, Fertigkeller, Dichtbetonkeller oder doch ein Modulkeller?
 

Bei gemauerten Kellern können vielerlei Formen von Mauersteinen verwendet werden – wahlweise großformatige Ziegel, Kalksand-, Porenbeton- oder Leichtbetonstein mit oder ohne Zusatzdämmung. Die Vermörtelung kann mit Normal-, Leicht- oder Dünnbettmörtel erfolgen. Diese hochwertige Variante bietet hohe Dichtigkeit, auch bei stauwasseranfälligen Lehmböden. Der gemauerte Keller ist die erste Wahl für erweiterten Wohnraum. Fertigkeller bestehen aus Normal- oder Leichtbetonteilen und weisen eine sehr gute Wärmedämmung auf. Sie sind schnell und flexibel, überzeugen durch gute Dichtheit und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Fertikeller können auch vor Ort individualisiert werden. Bei Modulkellern handelt es sich um eine Mischform – hier verwendet man zum Beispiel Holzwerkstoffelemente, die mit Beton ausgegossen werden. Des Weiteren unterscheidet man bei Kellern unterschiedliche Ausbaustufen – welche verwendet wird, ist in der Regel eine Kostenfrage. Dichtbetonkeller sind schnell gebaut und relativ preisgünstig. Nachteil hierbei ist, dass keine kurzfristigen oder nachträglichen Änderungen möglich sind. 
 

Keller-Ausbaustufen
 

  • Mitbaukeller: Kostensparend, da der Bauherr beim Aufbau hilft
  • Ausbaukeller: Hier sind nur noch die Innenarbeiten zu erledigen
  • Komplett-Fertigkeller: Vom Hersteller bezugsfertig ausgebaut
     

Kellerwände sind im Gegensatz zu anderen Wänden im Haus besonders durch eindringende Feuchtigkeit gefährdet. Nur optimale Vorkehrungen im Perimeterbreich bieten Schutz. Ratsam sind daher Kellerwände aus Dichtbeton sowie eine Dämmung aus Polystyrol-Hartschaumplatten oder Schaumglas. Die Fugen zwischen Kellerwand und Bodenplatte müssen ebenfalls dicht sein. Und eingesetzte Folien und Beschichtungen müssen elastisch und auch stark genug sein, um möglichen mechanischen Beschädigungen standzuhalten. 

 

Mehr Inspiration zur Nutzung von Kellern und ab wann sich ein Keller auszahlt finden Sie in unserem „Fürs Leben am Land“ – Magazin auf S. 44. Jetzt blättern

Keller nutzen Stauraum
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Bodenplatte und Kellerdeckendämmung

Sollten Sie sich gegen einen Keller entscheiden, braucht es trotzdem ein entsprechendes Fundament, das aus Beton- bzw. Stahlbeton auf einer Rollschotterschicht hergestellt und mit PE-Folie abgedeckt wird. Zu den Aufgaben der Fundamente gehören in erster Linie die sichere Ableitung der Gebäudelasten in den Boden sowie die Abwehr von Wasser und Radon. Die einfache Bodenplatte soll vor allem die Funktion der Feuchte-Isolierung und Wärmedämmung erfüllen. Die Dämmung der Kellerdecke hilft auch beim Energiesparen. Mit dem richtigen Verbundsystem sorgen Sie für die richtige Raumtemperatur. Wir geben Tipps in unserem Beitrag „Mit einer Kellerdeckendämmung zu mehr Wohnkomfort“. 

Dichten Sie außerdem Kellerfenster gut ab. Wer in einem Hochwassergebiet gebaut hat, sollte hochwasserbeständige Fenster anbringen. Mehr dazu erfahren Sie im Artikel „Risiko Hochwasser“. 

Servicetipp: Baumanagement

Auf Wunsch koordinieren unsere Fachkräfte sämtliche Bauabschnitte auf Ihrer Baustelle. Zudem können Sie bei uns die notwendigen Geräte und Baumaschinen einfach ausleihen. Mehr Informationen erhalten Sie in einem Lagerhaus in Ihrer Nähe.

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