Viele Hobbygärtner fragen sich im Frühjahr, wann sie endlich wieder im Garten aktiv werden können. Ein genaues Datum für den Frühlingsbeginn im Garten kann man leider nicht festlegen.
In Österreich variiert der Beginn je nach Region stark. Grundsätzlich gilt, wenn es keinen Frost mehr gibt. In milderen Gebieten ist das meist ab Mitte März der Fall, während Sie in höheren Lagen besser bis Ende April warten.
In unserer Checkliste: Den Garten frühlingsfit machen, haben wir Tipps für Sie zusammengestellt, welche Arbeiten im Garten von März bis Mai zu erledigen sind.
Außerdem gibt es in der Checkliste einen Überblick der Materialien, die Sie dafür benötigen könnten: Vom Gartenwerkzeug über Hochbeet bis zu Töpfen, Schalen und Trögen.
Nach dem Winter braucht Ihr Garten besondere Pflege, um fit für den Frühling zu werden. Zu den ersten Schritten gehören das Aufräumen nach dem Winter, die Vorbereitung der Beete, sowie die Pflege des Rasens im Frühjahr.
Boden vorbereiten und Gartenwege säubern
Manche Hobbygärtner graben den Boden im Frühjahr um. Allerdings beeinträchtigen Sie damit auch das Bodenleben. Wenn Sie Bodendecker im Beet haben, ist besondere Vorsicht beim Umgraben geboten. Verzichten Sie auf tiefes Graben und lockern Sie nur die oberste Erdschicht.
Geh- und Terrassenplatten befreien Sie am besten mit einem Hochdruckreiniger von Moos und Schmutz. Auf Pflastersteinen können Sie Moos und Unkraut mit einem Fugenkratzer entfernen. Füllen Sie die Stellen anschließend mit einem unkrauthemmenden Fugensand auf.
Beete vorbereiten und Frühlingsblumen pflanzen
Sobald der Boden nicht mehr gefroren ist, können Sie Ihre Beete vorbereiten. Wenn Sie im Herbst eine Gründüngung gemacht haben, können Sie die Reste beim Auflockern des Bodens einarbeiten.
Mit einem Grubber können Kompost oder frische Pflanz- bzw. Gemüseerde eingearbeitet und organischer Dünger hinzugefügt werden. Entfernen Sie dabei Unkräuter vom Beet.
Im März können Sie erste Gemüsesorten und Blumen pflanzen. Brokkoli, Radieschen, Zwiebeln, Erbsen, Spinat oder Porree bieten sich für die Aussaat im Frühling an. Übrigens: Mit einem Frühbeet können Sie schon im Februar aussäen.
Nach dem Säen die Erde vorsichtig gießen, um ein Ausschwemmen der Samen zu vermeiden. Zum Schutz vor Kälte empfiehlt sich das Abdecken des Beetes mit einer Gartenfolie. An sonnigen Tagen die Abdeckung tagsüber entfernen.
Im Blumenbeet können Sie im März Frühlingsblumen setzen. Dazu gehören Stiefmütterchen, Gänseblümchen und Primeln. Auch Narzissen, bunte Tulpen und Hyazinthen sind möglich. So können Sie sich bald über leuchtende Farben freuen. Auch Sommerblüher wie Ringelblumen, Mohn, Kornblumen und Schleierkraut dürfen jetzt ins Beet.
Für eine Übersicht, was wann ausgesät werden kann, laden Sie sich am besten direkt unseren Aussaatkalender herunter.
Rasenpflege im Frühling
Befreien Sie den Rasen im März zunächst von Laub und Ästen. Im Anschluss können Sie das erste Mal mähen. Nach zehn Tagen wird der Rasen erneut gemäht, um ihn aufs Vertikutieren vorzubereiten. Machen Sie im Frühjahr rechtzeitig einen Termin zum Rasenmäher-Service in Ihrem Lagerhaus aus.
Das Vertikutieren ist ein wichtiger Schritt im Frühjahr, um den Rasen von Moos und Rasenfilz zu befreien. Düngen Sie Ihren Rasen anschließend mit einem Langzeitdünger. Kahle Stellen werden mit neuen Rasensamen ausgebessert.
Alle Tipps lesen Sie im Artikel: „Rasenpflege im Frühjahr“.
Sträucher und Obstbäume schneiden
Im Frühling können Sie im Garten Sträucher und Obstbäume zurückschneiden. Wir verraten Ihnen, wann Sie was schneiden sollten und worauf Sie achten müssen.
Kernobst, wie Birne oder Apfel, aber auch Brombeer-Sträucher können bis Anfang März zurückgeschnitten werden. Der Obstbaumschnitt sollte nicht zu spät stattfinden. Der Baum treibt sonst nicht mehr richtig aus. Außerdem beginnt ab März die Brutzeit der Vögel.
Steinobst, wie Pfirsich, Marille, Kirsche und Zwetschke nach der Ernte zurückschneiden.
Immergrüne Hecken, wie Thujen oder Liguster, sollten Sie zweimal im Jahr schneiden. Dazu eignet sich der Februar besonders, denn da erholen sich die Triebe rascher. Zwischen März und Juni keine Hecken schneiden, wegen der Brutzeit der Vögel.
Forsythien und andere Frühjahrsblüher werden erst nach ihrer Blütezeit geschnitten. Mehr als ein Formschnitt pro Jahr ist bei diesen Sträuchern nicht notwendig.
Der beliebte Kirschlorbeer ist beim Schneiden besonders zu behandeln. Im Artikel „Kirschlorbeer für den großen und kleinen Garten“ gibt es Pflegetipps.
Rosen schneiden Sie am besten ab April zurück. Entfernen Sie dabei alle geschädigten und bräunlichen Triebe. Dünne und schwache Triebe werden am Triebansatz entfernt. Beet-, Edel- und Zwergrosen sollten zweimal jährlich geschnitten werden. Die neuen Triebe werden dadurch zum Wachsen angeregt.
Tipps zum richtigen Schnitt:
Düngen: das A und O für gesunde Pflanzen
Zwischen März und April, wenn der Boden nicht mehr gefroren ist, sollte Beete mit Dünger versorgt werden. Starkzehrer wie Tomaten, Kürbis und Zucchini sowie Obstbäume und Rosen sollten dann direkt gedüngt werden.
Für eine organische Düngung reicht es, im Frühjahr mit Hornspänen und Kompost zu düngen. Dazu die Hornspäne unter den Kompost mischen. Anschließend auf den Beeten verteilen und gut einarbeiten.
Für Stauden und Blumenzwiebeln reicht eine einmalige Düngung im Frühling. Gemüse und Obstbäume sollten bei Bedarf alle 6–8 Wochen nachgedüngt werden.
Gartengeräte reinigen
Ihre Gartengeräte benötigen nach dem Winter eine gründliche Reinigung. So können Sie dabei vorgehen:
Tipp: Wenn Sie Ihre Gartengeräte bereits beim Einwintern gut gereinigt haben, können Sie diesen Punkt schnell abhaken.
Mit der richtigen Planung sparen Sie bei der Gartenarbeit im Frühling Zeit und Nerven. Mit einer Liste der monatlichen Aufgaben im Frühling behalten Sie den Überblick. So werden wichtige Tätigkeiten wie Säen, Pflanzen oder Düngen rechtzeitig erledigt.
Legen Sie die Aufgaben bei der Planung sinnvoll fest. Planen Sie nach anstrengenden Tätigkeiten, wie dem Umgraben, Ruhepausen ein. Nutzen Sie Regentage, um Werkzeuge zu reinigen oder die nächste Woche zu planen. Teilen Sie große Projekte in kleine Etappen auf, damit die Gartenarbeit Freude bereitet und nicht zur Belastung wird.
To-dos im März:
To-dos im April:
To-dos im Mai:
Neben den klassischen Aufgaben im Frühjahr gibt es noch zahlreiche weitere Maßnahmen, um Ihren Garten optimal auf die neue Saison vorzubereiten. Wir haben weitere hilfreiche Tipps für Sie zusammengestellt.
Kompost anlegen: Nachhaltigkeit im Garten
Ein Komposthaufen ist ein nachhaltiger Weg, Küchen- und Gartenabfälle in organischen Dünger für Beete zu verwandeln.
Im Frühjahr fällt durch Gartenarbeiten viel organisches Material an. Diese Abfälle eignen sich perfekt, um einen Kompost anzulegen. Mikroorganismen, Würmer, Schnecken und Insekten verwandeln diese Gartenabfälle in nährstoffreichen Humus.
Bereits nach sechs Wochen kann die erste Komposterde verwendet werden. Kombiniert mit Hornspänen, ist der Kompost ein effektiver und nachhaltiger Dünger für Ihre Pflanzen.
Moos im Garten vermeiden
Moos im Rasen verhindern Sie durch eine gute Bodenbelüftung. Lockern Sie dazu den Boden mit einer Harke oder einem Vertikutierer. Regelmäßiges Düngen stärkt den Rasen und verdrängt das Moos ebenfalls.
In Beeten können Sie Moos mit der Hand oder einer Hacke entfernen. So lockern Sie den Boden und verbessern die Belüftung.
Ist der pH-Wert zu sauer, dann hilft das Ausbringen von Kalk. Wie Sie den pH-Wert Ihres Bodens bestimmen, erfahren Sie im Artikel „Bodentest: Untersuchen Sie Ihren Gartenboden“.
Gartenhaus frühlingsfit machen
Ein Gartenhaus ist ganzjährig extremen Bedingungen ausgesetzt. Regelmäßiges Lüften während der Herbst- und Wintermonate ist entscheidend, um Schimmelbildung vorzubeugen.
Sobald die ersten Frühlingstage anbrechen, sollten Sie Ihr Gartenhaus gründlich reinigen. Beginnen Sie am besten außen und arbeiten Sie sich nach innen vor:
Eingelagerte Gartenmöbel können Sie im Frühling wieder nach draußen stellen. Nach einigen Jahren benötigen Gartenmöbel aus Holz einen neuen Anstrich. Säubern Sie dazu das Holz mit einer Drahtbürste. Anschließend gut trocknen lassen und erst am nächsten Tag mit einer Holzschutzlasur oder –farbe anstreichen.
Umtopfen und Umpflanzen leicht gemacht
Das Frühjahr ist der ideale Zeitpunkt, um Kübelpflanzen umzutopfen oder im Garten an ihren neuen Platz zu setzen.
Zum Umtopfen wählen Sie einen Topf, der 2–4 cm größer ist als der bisherige. Dadurch haben die Wurzeln genügend Platz, um sich weiterzuentwickeln. Bevor Sie die Pflanze in frische, nährstoffreiche Erde setzen, lockern Sie die Wurzeln behutsam auf. So fördern Sie das Anwachsen.
Passen Sie den neuen Standort auf Licht- und Bodenansprüche der Pflanze an. Gießen Sie die Pflanze nach dem Umtopfen, damit sie schnell anwachsen und sich gut erholen kann.