Die Erdbeere (Fragaria vesca) zählt zu den beliebtesten Obstarten und konkurriert mit der Himbeere um den Titel der „Königin der Beeren“. Die Vorfahren unserer heutigen Kultur-Erdbeere sind die Chile-Erdbeere und die aus Amerika stammende Scharlach-Erdbeere. Anfang des 18. Jahrhunderts wurden diese nach Frankreich gebracht und um 1750 entstand aus einer Kreuzung der beiden Arten eine Hybride, die wegen ihres Aussehens und Geschmacks Ananas-Erdbeere genannt wurde. Erdbeeren gehören zur Familie der Rosengewächse und nicht zu den Beeren. Auf dem roten Fruchtkörper sitzen kleine Nüsschen, die Samen.
Wenn Sie sich auf Erdbeeren aus eigener Ernte freuen möchten, dann können Sie aus einem reichen Sortenangebot wählen:
Man muss kein schlechtes Gewissen haben, wenn man dem Duft und Geschmack reifer Erdbeeren nicht widerstehen kann: Mit reichlich Vitamin C und Mineralstoffen sind sie ein wichtiger Nährstofflieferant bei gleichzeitig geringer Kalorienzufuhr. Den intensiven Erdbeergeschmack gibt es aber nur, wenn Sie die Früchte in vollreifem Zustand pflücken, denn Erdbeeren reifen nicht nach.
Sie vertragen rote Erdbeeren nicht gut? Weißfrüchtige Erdbeersorten sind seit dem 18. Jahrhundert bekannt und können für Erdbeer-Allergiker eine Alternative sein. Da die Proteine, die eine Allergie auslösen, mit der roten Farbe zusammenhängen. Empfehlenswerte Sorten sind z.B. die Walderbeeren Blanc Ameliore und Fructo Alba sowie die Monats-Erdbeeren Weiße Solemacher, Weiße von Ogens und Tubby White.
Erdbeerpflanzen benötigen einen sonnigen Standort, damit die Früchte gut ausreifen, sowie lockeren, humusreichen Boden. Als Vorkultur können Sie Gemüsearten mit kurzer Kulturdauer, z.B. Salate, Erbsen und Radieschen, anbauen. Das Jahr darauf kommen dann die Erdbeerpflanzen, die dann im nächsten Jahr Früchte tragen, aufs Beet.
Gute Mischkulturpartner sind Petersilie, Spinat, Radieschen und Zwiebeln. Die optimale Pflanzzeit für die meisten Sorten sind Juli und August, für Monats-Erdbeeren der Mai. Der Pflanzabstand in der Reihe beträgt 25 bis 30 cm, der Reihenabstand 40 cm.
Am besten pflanzen Sie Erdbeeren in mit Kompost vermischter Gartenerde ein. Achten Sie darauf, dass Sie die Pflanzen weder zu hoch noch zu tief setzen. Die Herzknospe in der Mitte der Pflanze soll dabei knapp über der Erde bleiben. Legen Sie unter die Pflanzen, während der Blütezeit, Stroh. Das verhindert ein Verschmutzen der Früchte und verringert die Gefahr von Grauschimmel.
Gießen Sie möglichst direkt zu den Wurzeln, denn zu viel Feuchtigkeit führt leicht zu Schimmelbefall.
Schneiden Sie die Pflanze unmittelbar nach der Ernte zurück. Damit es im nächsten Jahr viele köstliche Früchte gibt, düngen Sie mit Hornspänen und Kompost. Besonders wichtig: Länger als 2 bis maximal 3 Jahre sollten Erdbeerpflanzen nicht am selben Standort bleiben. Der Boden wird sonst ausgelaugt und die Erntemengen lassen deutlich nach. Außerdem steigt die Gefahr von Erdbeerschädlingen und -krankheiten.
Welchen Vorteil es hat, Erdbeeren im August zu pflanzen, lesen Sie im Artikel "Erdbeeren im August pflanzen".
Erdbeeren treiben Ausläufer und bilden Kindel. Versenken Sie im Juli/August neben der Mutterpflanze kleine Tontöpfe in die Erde. Darin setzen Sie die Kindeln hinein ohne sie abzutrennen. Erst im Spätsommer werden die Kindel abgetrennt und die jungen Pflanzen ausgesetzt. Nach einigen Jahren Vermehrung baut sich dabei die typischen Sorteneigenschaften ab und man sollte sich wieder neue Erdbeerpflanzen zulegen.
Das Kultivieren von Erdbeeren in Töpfen hat viele Vorteile: Die Pflanzen lassen sich so an der sonnigsten Stelle platzieren, sind immer in Griffweite und auch vor Schnecken sicher. Fast alle Gartensorten eignen sich auch für Balkonkästen, Blumenampeln und Schalen. Erdbeeren in Töpfen und Kistchen brauchen besonders viel Wasser und Nährstoffe, wenn sie Blüten und Früchte bilden, dafür gibt es auch spezielle Beerendünger.
Leider sind auch Nacktschnecken große Erdbeerfans. Die wichtigste Maßnahme ist ihre Bekämpfung schon zu Frühlingsbeginn. Streuen Sie daher Schneckenkorn schon früh im Jahr aus. Wenn Sie die erste Schneckengeneration nach der Überwinterung bekämpfen, haben Sie das ganze Jahr lang weniger Probleme. Verwenden Sie nur umweltfreundliche Schneckenmittel auf Basis von Eisen-III-Phosphat. Dieser Wirkstoff ist ein natürliches Mineral, das im Boden durch Mikroorganismen und organische Säuren in die für Pflanzen wichtigen Nährsalze Eisen und Phosphat umgewandelt wird. Es schont Pflanzen, Wild- und Haustiere und ist außerdem sehr regenfest. Tipps, wie Sie die Schnecken biologisch vertreiben können, lesen Sie im Artikel "Schafwolle für den Garten".
Erdbeeren im Gartenbeet sind frostfest und kommen gut durch den Winter. Es genügt, wenn Sie im Herbst mit der Gartenschere Seitenzweige und Ausläufer abschneiden, ohne das Herz der Pflanzen zu verletzen.
Erdbeeren im Topf schneiden Sie ebenfalls zurück und stellen sie dann an eine Hauswand, wo sie vor Regen und Wind geschützt sind. Unter den Topf kommt eine isolierende Unterlage aus Styropor oder Holz, damit die Erde nicht von unten durchfriert. Die Pflanzen decken Sie mit etwas Reisig, Laub oder Stroh ab. An frostfreien Tagen die Erdbeerpflanzen von Zeit zu Zeit ein wenig gießen.
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