Die kleinen Sträucher blühen, je nach Art, vom Frühling bis zum Herbst. Manche von ihnen sehen wie knorrige Minibüsche aus und haben dabei eine andere Anmutung als die krautigen Blütenstauden; manche sind kaum von Stauden zu unterscheiden.
In einem gelungenen Garten finden Sie immer eine Mischung aus allem:
Je größer die Vielfalt ist, umso natürlicher wird der Gesamteindruck und umso mehr Lebensraum und Nahrung bieten Sie den Tieren im Garten.
Am besten beginnen Sie das Gartenjahr der kleinen Gehölze mit der Zwergmandel (Prunus tenella). Die rosa Blütenwolken, auf den zunächst noch blattlosen Zweigen, sind nach dem Winter eine optische Wohltat. Schneiden Sie gleich nach der Blüte die Pflanze zurück. Wie alle Frühjahrsblüher blüht sie am vorjährigen Holz. Bei einem späteren Schnitt-Zeitpunkt sind die Knospen bereits angelegt. Im Alter wird der ein bis höchstens 2 m hohe Strauch breiter und bildet Ausläufer.
Wesentlich auffallender und blütenreicher verhält sich die kleinere, bis zu 80 cm hohe Zwerg-Forsythie (Forsythia ‚Maree d’Or‘).
In der noch frischen, kühlen Frühlingsluft gibt bereits der Zwerg-Flieder (Syringa meyeri ‚Palibin‘) einen betörenden Duft ab. Er ist etwa so groß wie die Zwergmandel, aber doch dichter im Wuchs und trägt lila Mini-Fliederblüten.
Entzückend sind ab Mai auch die weißen, süßlich duftenden Glöckchenblüten des nur 70 cm hoch werdenden Zwerg-Maiblumenstrauchs (Deutzia gracilis), gefolgt von einem niedrigen Vertreter der Pfeifensträucher, dem Erdbeerjasmin (Philadelphus ‚Silberregen‘). Er duftet nicht bloß, sondern verströmt tatsächlich einen intensiven Geruch nach Erdbeeren!
Weiter geht das Jahr der Minis mit dem Ginster. Auch hier gibt es klein bleibende Vertreter und auch sie machen, wie ihre großen Brüder, in Gelb- und Rosatönen Sommerlaune. An ihren Blüten erkennen Sie gut die Zugehörigkeit zur Familie der Schmetterlingsblütler. Der Purpur-Zwergginster (Chamaecytisus purpureus) blüht von Mai bis Juli und wächst bei uns in freier Natur im Süden des Landes. Der nahe verwandte Österreichische Zwerggeißklee (Chamaecytisus austriacus) hingegen ist im pannonischen Osten zuhause.
Nicht nur als Straßenbegleitgrün können Sie Spiersträucher verwenden: Sie bilden auch im Garten sehr robuste und beständige Säume und sind ab Juli eine blühende Bereicherung. Pflanzen Sie z.B. Japanspieren (Spiraea japonica) in den Sorten ‚Anthony Waterer‘ und ‚Little Princess‘.
Zeitgleich öffnen sich die Blüten des Besenginsters (Cytisus scoparius). Zu finden ist dieser, wie auch der Schwarzwerdende Geißklee (Cytisus nigricans), auf europäischen Heiden. Die deutsche Bezeichnung beruht auf dem Aussehen der Pflanze, wenn man sie trocknet: Dann werden alle Teile schwärzlich bis vollkommen schwarz. Nur selten wachsen diese Ginster- bzw. Geißkleearten höher als 1 m.
Wie ein Blüten-Wasserfall hängen die Zweige eines weiteren Schmetterlingsblütlers, des Buschklees (Lespedeza thunbergii), herab. Damit der Strauch mit seinen filigranen Trieben eine schöne Form entwickelt, können Sie diese aufbinden. Interessant ist seine späte Blüte. Die Sorte ‚Avalanche‘ zeigt weiße Blütentrauben und ‚Gibraltar‘ violett-rosafarbene, die jeweils bis 50 cm lang herunterhängen und ab August bis in den Oktober erscheinen.
Im Hochsommer nimmt das Blühen der Gehölze zwar ab, aber Sie finden immer noch einige niedrige Vertreter. Büschelweise bildet die nur 70 cm hohe Bartblume (Caryopteris clandonensis) ab Juli an dünnen Trieben ihre typischen blauen Blütenstände. Sie wirkt auf den ersten Blick wie eine Blütenstaude, aber ihre Triebbasis ist verholzt. Sie zählt daher zu den sogenannten Halbsträuchern. Pflanzen Sie die Bartblume im Garten auf durchlässige Böden und warme Plätze oder auch als Ministrauch in Tröge für Balkon und Terrasse. Die Bartblume wirkt auf Bienen und Schmetterlingen wie ein Magnet, da die Blüten viel Nektar bieten. Besondere Sorten sind der reich blühende ‚Blaue Spatz‘ und ‚Summer Sorbet‘ mit panaschierten Blättern. Im zeitigen Frühjahr sollten alle Bartblumen bodeneben zurückgeschnitten werden.
Ähnlich wie die Bartblume sieht die Blauraute (Perovskia atriplicifolia) eher wie eine hohe Staude als wie ein Gehölz aus. Auch sie ist ökologisch wertvoll und duftet würzig. Blaurauten bevorzugen trockene, warme Plätze. Die auffallend weißfilzigen, bis 1,50 m langen Zweige haben der Perovski den weiteren Namen „Silberbusch“ eingebracht. Ihre zarten, blauen Blüten erscheinen von August bis September.
Auch die Kamm-Minze (Elsholtzia stauntonii) trumpft spät im Jahr ab August mit lila Blütenrispen auf und bleibt klein. Alle Teile der aus Asien stammenden Pflanze duften aromatisch, weshalb sie auch als Chinesischer Gewürzstrauch bezeichnet wird.
An gar keine Jahreszeit gebunden ist die Harlekin-Weide (Salix integra ‚Hakuro Nishiki‘). Bei ihr brauchen Sie auf keine Blüten zu warten, den von Weitem sehen ihre erst rosafarbenen, dann weißen Blattaustriebe wie Blüten aus. Diese buschige Weide wird höchstens 1,5 Meter hoch und passt daher wunderbar in die Riege der klein bleibenden Ziergehölze. Die Harlekin-Weide ist wie ihre Artverwandten anspruchslos und robust. Achten Sie auf eine ausreichende Wasserversorgung in den Sommermonaten. Im Frühjahr sollten Sie die Harlekin-Weide mindestens um die Hälfte zurückschneiden. Dann behält sie ihre kompakte Form und bleibt vital. Ab etwa dem 5. Standjahr sollten Sie jedes Jahr 1 - 2 alte Triebe an der Basis entfernen. Durch diese Verjüngung schaffen Sie Platz für neue Grundtriebe.
Wenn Sie mehr über die Pflege von Ziergehölzen erfahren möchten, dann werfen Sie am besten einen Blick in unseren Artikel „Pflege von Gehölzen".
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