Kletternde Gemüsepflanzen kommen mit sehr wenig Platz aus und liefern trotzdem einen beachtlichen Ertrag. Sie benötigen einen sonnigen, warmen Standort und mit Nährstoffen und Wasser versorgte Erde.
Bohnen gehören wie Erbsen zu den Schmetterlingsblütlern, den Leguminosen. Schon ihre Blüten sind ein Hingucker: Sie sind weiß, violett oder rosa und bei der Feuerbohne leuchtend rot. Bohnen versorgen sich in einer Symbiose mit stickstoffsammelnden Bakterien zum Teil selbst. Sie brauchen nur wenig zusätzliche Nährstoffe.
Stangenbohnen (Phaseolus vulgaris) gibt es mit violetten, grünen, weißen und gelben Hülsen. Etwa 10 Wochen nach der Aussaat hat sich hier eine schon über zwei Meter hohe Kletterpflanze entwickelt.
Feuerbohnen oder Käferbohnen (Phaseolus coccineus) blühen feuerrot, weiß oder sogar zweifarbig und lassen sich auch auf jedem Balkon ziehen. In ihren dicken Hülsen liegen wahre Schätze verborgen: Wenn Sie sie aufknacken, finden Sie darin sanft eingebettet beige-braune, violett-schwarze oder auch rein weiße Bohnen. Die Hülsen sollten Sie laufend durchpflücken, da die Bohnen nur kurze Zeit zart bleiben. Nur wenn Sie sie trocknen möchten, warten Sie mit der Ernte, bis die reifen Bohnen in den Hülsen rasseln.
Ab Mitte Mai bis Anfang Juli können Sie die Stangenbohnen und Feuerbohnen ins Freiland säen. Für ein Tipi stecken Sie 5 bis 7 Bohnen rund um jede Stange. Ein Gärtnerspruch besagt: „Bohnen sollen die Glocken läuten hören!“ Das heißt, sie dürfen nicht tiefer als 2 bis 3 cm in den Boden kommen. Regelmäßiges Gießen ist nötig. Von Juni bis August wird alle 2 Wochen mit Brennnesseljauche gedüngt. Ab Juli bis in den späten Herbst hinein können Sie laufend ernten.
Kleinfrüchtige Kürbisse klettern besser als ihre dicken Verwandten gegen die Schwerkraft an. Zu empfehlen sind etwa die Sorten "Jack Be Little", "Sweet Dumpling", "Baby Bear" und "Uchiki Kuri". Hoch hinaus will auch der Feigenblattkürbis (Cucurbita ficifolia), dessen Blätter namensgebend sind. Die optisch stark an eine Wassermelone erinnernde Frucht wird in allen Gebirgslagen Lateinamerikas angebaut. Deshalb verträgt sie tiefe Temperaturen, aber keine strengen Fröste.
Wussten Sie, dass auch die Zucchini zu den Kürbisgewächsen zählt? Während die normale Gartenzucchini jede Menge Platz braucht, erklimmt die Kletterzucchini mit ihren kräftigen Trieben bis zu 2 m Höhe und rankt nicht in die Breite. Dabei bildet eine Pflanze bis zu 30 Früchte aus.
Kürbisse können Sie ab Mitte Mai an einem sonnigen, warmen und windgeschützten Standort auspflanzen. Zu diesem Zeitpunkt ist die Frostgefahr vorbei. Weil Kürbisse richtige „Vielfresser“ sind, müssen Sie sie gut gießen und mit Nährstoffen versorgen. Am besten mischen Sie bei der Pflanzung reifen Kompost zur Erde. Ab Ende August sind die ersten Früchte reif. Sie erkennen sie am Aushärten der Schale, der kräftigen Farbe und dem hohlen Klang, wenn Sie auf die Frucht klopfen.
Zitronengurken (Cucumis sativus) schmecken zwar nicht wie Zitronen, sehen aber so aus. In Spalten geschnitten können Sie das erfrischende Fruchtfleisch der tennisballgroßen, gelben Gurken aus der Schale löffeln.
Die Mexikanische Minigurke oder Cocktailgurke (Melothria scabra) naschen Sie am besten direkt von den Pflanzen. Ab Juni sind die kleinen, säuerlichen Früchte reif. Diese sehen aus wie winzige Wassermelonen. Die stacheligen Früchte der Horngurke (Cucumis metuliferus) bezeichnet man auch als „Kiwano“. Wenn sie reif sind, leuchten sie orangefarben in der Sonne. Die Früchte werden längs halbiert und das Fruchtfleisch ausgelöffelt. Für die meisten Menschen schmeckt die Frucht wie eine Mischung aus Bananen, Zitronen und Passionsfrüchten.
Gurken brauchen viel Wärme, schon Temperaturen knapp um den Gefrierpunkt machen ihnen zu schaffen. Frühestens Mitte Mai sollten Sie sie daher ins Freien pflanzen. Gießen Sie die Pflanzen regelmäßig mit handwarmem Wasser. Achten Sie darauf, immer von unten zur Erde und nie über die Blätter zu gießen. Das beugt Krankheiten vor. Die Erde sollte nicht komplett austrocknen. Von Juni bis August können Sie alle zwei Wochen mit einem biologischen Flüssigdünger düngen. Ab Juli beginnt die Ernte erster Früchte.
Der Rote Malabarspinat (Basella rubra) ist eine höchst attraktive Kletterpflanze: Er trägt grün-rote Blätter auf roten Ranken, pinkfarbene Blüten und im Frühherbst dunkelviolette Beeren. In seiner Heimat Indien werden die reifen Früchte zum Färben von Lebensmitteln genutzt. Etwas weniger bunt zeigt sich der Grüne Malabarspinat (Basella alba) mit hellgrünen Ranken und dunkelgrünen Blättern. Etwa 2 Monate nach der Aussaat können Sie laufend bis zum Blühbeginn der Pflanze Blätter oder ganze Triebspitzen ernten. Diese können Sie roh als Beigabe zum Salat oder gekocht als Beigabe zu Wok-Gerichten verzehren. Die Blätter sind fleischig-saftig und schmecken leicht säuerlich.
Ab Mitte Mai können Sie den Malabarspinat ins Freie auspflanzen. Am besten setzt man ihn an einen warmen, sonnigen Platz ein. Ab Juli geht das Wachstum so richtig los. Der Malabarspinat kann bis zu 8 m hoch werden. Die dementsprechend große Blattmasse braucht reichlich Wasser- und Nährstoffversorgung mit organischem Flüssigdünger.
Viele der kletternden Gemüse sind grüne Schmuckstücke, zunächst mit Blüten und Blättern, später mit Früchten. Sie sind allesamt einjährig gezogen und schnellwachsend. Innerhalb kürzester Zeit bedecken sie Mauern, Zäune, Wände und Rankgerüste mit einem dichten Blätterdach. So schützen sie vor ungewollten Einblicken und spenden Schatten. Das vergrößert nicht nur die Nutzfläche Ihres Gartens, sondern schafft auch uneinsehbare Sitzplätze. Mehr zum Thema Kletterpflanzen erfahren Sie im Artikel "Haus und Garten mit Kletterpflanzen schmücken".
Alle genannten Kletterer können Sie auf Drahtgittern, Spaliergerüsten oder Stäben hochranken lassen. In Ihrem Lagerhaus oder im Lagerhaus Onlineshop finden Sie Klettergerüste aller Art. Als Befestigung für die kletternden Triebe verwenden Sie Bast oder anderes kompostierbares Material. So müssen Sie aus den Massen an Trieben und Blättern im Herbst nichts herauslösen. Sie können einfach alles abschneiden und auf den Kompost geben.
Im Video "DIY - Rankhilfe für Kletterpflanzen" zeigen wir, wie Sie selbst eine Stütze für Ihre Pflanzen basteln können.
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