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Der Winter ist für heimische Vögel wie Amseln, Meisen, Spatzen oder Rotkehlchen bzw. für gefiederte Wintergäste aus dem Norden eine harte Bewährungsprobe. Frost, Schnee und das begrenzte Angebot an Samen und Insekten erschweren das Überleben.
Futterstellen im Garten mit dem richtigen Vogelfutter sollen helfen, die Überwinterung der Wintervögel zu erleichtern. Damit leisten Sie nicht nur einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz, sondern bringen auch Leben und Vielfalt in Ihren Garten.
Behandeln Sie Vögel wie Gäste, dann besuchen sie gerne Ihren Garten und kommen immer wieder. Stellen Sie unterschiedliche Futterhäuschen auf und verschiedene Futterquellen zur Verfügung. So haben Sie die Chance, dass Amsel, Fink & Co. immer wieder gerne zu Ihnen kommen. Mit unseren Tipps erfahren Sie, wie man Vögel im Winter am besten füttert.
Besonders in den Wintermonaten von November bis Februar sollten Sie die gefiederten Gartenbesucher mit Nahrung unterstützen. Zusätzlich können Sie so die kleinen Tierchen aus nächster Nähe beobachten. Je nach Region und klimatischen Bedingungen können Sie mit der Vogelfütterung auch schon im September beginnen.
Stellen Sie die Fütterung der Gartenvögel nicht zu früh ein. Es empfiehlt sich, die Vögel bis April oder Mai zu füttern. Denn im Frühling benötigen Vögel viel Nahrung. Dann beginnt die Brutsaison, eine energieraubende Zeit für die Vögel.
Immer mehr Ornithologen empfehlen sogar die Ganzjahresfütterung – sofern diese artgerecht erfolgt. Wildvögel können daher das ganze Jahr über mit dem passenden Futter versorgt werden. Als Grund dafür nennen viele den dramatischen Rückgang der Insektenpopulationen und damit des natürlichen Nahrungsangebotes für Wildvögel. Der Haussperling oder auch Spatz steht mittlerweile sogar auf der sogenannten Vorwarnliste der Roten Liste. Es gibt auch spezielles Sommer-Vogelfutter.
Übrigens: Der gemeinnützige Verein BirdLife unterstützt die Vogelwelt und ihre Lebensräume, um die Artenvielfalt langfristig zu bewahren. In unserem Beitrag „Schützen Sie die Vogelwelt und ihre Lebensräume“ erfahren Sie mehr über die heimischen Vögel. Sie lernen, wie BirdLife die Vögel schützt. Außerdem zeigen wir Ihnen, wie Sie selbst Vogelschützer werden können.
Bei den Wildvögeln unterscheidet man zwischen Weichfutterfresser und Körnerfresser. Weichfutterfresser mögen am liebsten Früchte, Insekten und Weichtiere, während Körnerfresser Samen aller Art bevorzugen. Man erkennt die unterschiedlichen Vorlieben anhand der Schnabelform.
Weichfutterfresser haben eher zierliche spitze Schnäbel, wie z. B. Rotkehlchen, Drosseln, Zaunkönige oder Spechte. Körnerfresser brauchen einen starken, dicken und kurzen Schnabel. So können sie die harten Schalen der Samen knacken. Hierzu zählen Meisen, Finken und Sperlinge. Grundsätzlich gilt: Je vielfältiger das Futterangebot, desto größer die Artenvielfalt an der Futterstelle. Entdecken Sie unser Wildvogelfutter-Sortiment!
Qualitätsfutter aus dem Lagerhaus, das speziell auf die Bedürfnisse von Wildvögeln abgestimmt ist, spielt dabei eine zentrale Rolle. Ein gutes Beispiel sind vorgegarte, flach gewalzte Haferflocken. Diese können leicht von Körner- und Weichfressern gefressen werden. Die Haferflocken sind mit unraffiniertem Fett umhüllt. Dieses Fett ist wichtig für den schnellen Stoffwechsel der Vögel. Das gilt besonders in der kalten Jahreszeit.
Auch Sonnenblumenkerne und Meisenknödel, die oft Rindertalg enthalten, sind ideale Energielieferanten. Für eine hohe Proteinzufuhr eignen sich besonders Erdnüsse und Erdnussbutter.
Speiseabfälle, zucker- oder salzhaltige Lebensmittel sowie Backwaren sind tabu.
Mit hochwertigem Vogelfutter helfen Sie den Vögeln. So bleiben sie gesund und aktiv. Zudem können Sie die Natur in Ihrem Garten aus nächster Nähe erleben.
Auf dem Bild: WINDHAGER Meisenknödelhalter
Amseln bevorzugen weiche Nahrung, wie fettgetränkte Haferflocken oder Rosinen. Die Amsel ist in Europa der am meisten verbreitete Vertreter aus der Familie der Drosseln. Der Reviergesang der Männchen (schwarzes Federkleid) ist vorwiegend zwischen Anfang März bis Ende Juli zu hören.
Meisen (Blau-, Hauben-, Kohl-, Sumpf- und Tannenmeisen) sind sehr geschickt und ernähren sich hauptsächlich von Insekten und Sämereien. Sie stammen aus der Familie der Spechte und sind besonders anpassungsfähige Tiere.
Der Haussperling wird gerne der „freche“ Spatz genannt. Haussperlinge verfügen über ein vielfältiges Nahrungsspektrum. Großteils fressen sie Körner und Samen. Tierische Kost, etwa Insekten und deren Larven, wird ausschließlich zur Aufzucht der Jungen genutzt. Der Spatz traut sich ziemlich nahe an den Menschen heran und kommt gerne in Dörfer und Städte. Die kleinen Vögel sind sehr sozial. Haben sie eine ergiebige Nahrungsquelle gefunden, so machen sie sich mit lautem Tschilpen bemerkbar und warten mit dem Fressen bis ihre gefiederten Freunde kommen.
Der Stieglitz gehört zur Familie der Finken und wird auch Distelfink genannt. Warum, ist naheliegend: Er hat einen relativ langen Schnabel und kann damit geschickt die Samen von Disteln herausholen. Stieglitze sind begeisterte Samenfresser und nutzen über 150 verschiedene Nahrungspflanzen. Besonders bevorzugt werden Kratzdisteln und andere Pflanzen aus der Familie der Korbblütler.
Ebenfalls zur Familie der Finken zählt der Buchfink. Der Ursprung seines Namens ist schnell erklärt. Er frisst sehr gerne Bucheckern, aber auch verschiedene andere Samen.
Der Buntspecht ist einer der bekanntesten Vertreter aus der Familie der Spechte. Es gibt rund 200 Arten. Besonders freut er sich über Fettfutter, aber auch Nüsse zählen zu seinen bevorzugten Speisen. Spechte klopfen gegen Baumstämme, um Futter zu finden, Nisthöhlen zu zimmern oder Weibchen anzulocken.
Kleiber sind kleine Klettervögel. Ihre Rücken sind grau oder blau, die Bauchseite ist hell. Häufig trägt er schwarze Augenringe oder eine schwarze Gesichtsmaske. Im Sommer ernähren sie sich von Insekten, im Winter von Samen.
Markenzeichen für das Rotkehlchen ist die orange-rote Kehle, Stirn und Vorderbrust. Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten, kleinen Spinnen, Würmern und Schnecken.
Der Star ist einer der häufigsten Vögel der Welt. Sie sind berühmt für ihr Spotten, also für die Fähigkeit, Laute wie Hundegebell, Rasenmähergeräusche oder Handyläuten zu imitieren. Hauptsächlich ernähren sie sich von Insekten und Obst, passen sich aber je nach Futterangebot an.
Der Zaunkönig ernährt sich von Spinnen und Insekten. Der Vogel besitzt im Verhältnis zu seiner Körpergröße die beeindruckendste Lautstärke. Der Gesang des Männchens zeichnet sich durch schmetternde Lautstärke, Triller und Rollsequenzen aus und endet oft abrupt.
Die Türkentaube gehört, wie der Name bereits andeutet, zur Familie der Tauben. Ihren Namen verdankt sie ihrer Einwanderung aus dem Südosten, die erst in den 1930er-Jahren begann. Die Türkentauben ernähren sich hauptsächlich pflanzlich. Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus Getreide, Samen und Früchten.
In unserem „Fürs Leben am Land“- Magazin Ausgabe 01/2023 Magazin auf Seite 9 erfahren Sie mehr über die Vielfalt der Wildvögel in Österreich.
Das Einrichten von Futterstellen im Garten ist eine wunderbare Möglichkeit, Vögeln in der Umgebung zu helfen und sie aus nächster Nähe zu beobachten. Mit unseren Tipps schaffen Sie einen sicheren und attraktiven Futterplatz für Wildvögel.
Art der Futterstelle wählen
Futtersäulen ermöglichen es Vögeln, beim Fressen eine natürliche Sitzhaltung einzunehmen. Sie gewährleisten zudem ein hohes Maß an Hygiene.
Mehr über Futterhäuschen, Futtersäulen und Vogeltränken erfahren Sie in unserem Artikel „Vogelfutterstellen für den Winter schaffen“.
Auf dem Bild: WINDHAGER Vogelfutterstation
Standort der Futterstelle finden
Platzieren Sie die Futterstelle an einem ruhigen und übersichtlichen Ort, der vor Fressfeinden, wie Katzen, geschützt ist. Sie können auch mehrere Futterstellen an unterschiedlichen Orten errichten.
Wählen Sie einen offenen, übersichtlichen Platz, damit Vögel Fressfeinde rechtzeitig erkennen können.
Der Standort sollte vor Wind und Regen geschützt sein. Ein Abstand von etwa zwei Metern zu Büschen oder Bäumen bietet Sicherheit und Rückzugsmöglichkeiten.
Vogelfutterstellen sollten einen Mindestabstand zum Haus haben. So vermeiden Sie, dass Vögel gegen die Fensterscheiben fliegen.
Geeignetes Futter anbieten
Bieten Sie das richtige Futter für Weichfutter- und Körnerfresser an. Genaueres zur artgerechten Fütterung können Sie im oberen Absatz lesen.
Im Winter bietet sich Fettfutter wie Meisenknödel, Erdnüsse oder Erdnussbutter an. Ein ausgewogener Mix aus Körnern und Samen ist ebenfalls beliebt bei Vögeln.
Für den Sommer gibt es spezielles Sommer-Vogelfutter.
Für abwechslungsreiches Futter sorgen – je mehr Futtersorten angeboten werden, desto breiter die Artenpalette der gefiederten Besucher.
Mit unseren Schritt-für-Schritt-Anleitungen "DIY Kraftfutter für Gartenvögel herstellen" und "DIY Vogelfutterhaus basteln" können Sie Kraftfutter und ein Futterhaus für Vögel auch selber herstellen. Wer bereits fertiges Vogelfutter bevorzugt, findet im Lagerhaus und im Lagerhaus Onlineshop eine breite Auswahl an Wildvogelfutter.
Auf Hygiene achten
Reinigen Sie Futterstellen regelmäßig, um Krankheiten vorzubeugen.
Entfernen Sie alte oder verschimmelte Futterreste sofort.
Futter trocken halten, da es sonst schimmeln kann.
Verdorbenes oder verschmutztes Futter umgehend von der Futterstelle entfernen. Durch Kot und andere Verunreinigungen können Krankheiten übertragen werden.
Vogeltränken aufstellen
Vögel haben natürlich auch im Winter einen Flüssigkeitsbedarf. Stellen Sie frisches Wasser zum Trinken und Baden bereit.
Füllen Sie eine flache Schale ca. 5 cm hoch mit Wasser.
Besonders dekorativ sind Vogeltränken, z. B. aus Keramik oder Stein.
Platzieren Sie die Vogeltränke so, dass Katzen und andere Tiere keinen Zugang zur Wasserstelle haben.
Tauschen Sie das Wasser täglich aus und reinigen Sie die Trinkwasserstelle regelmäßig, um Verschmutzungen vorzubeugen.
Für natürliche Vogelnahrung sorgen
Pflanzen Sie Sträucher und Bäume mit Beeren, um eine natürliche Nahrungsquelle zu schaffen.
Lassen Sie in Ihrem Garten über den Winter hinweg genügend Samenstände stehen. Verblühte Pflanzen wie Sonnenblumen, Disteln und Gräser sind wichtige Nahrungsquellen für Vögel. Sie bieten auch Lebensraum für Insekten. Das unterstützt die Artenvielfalt.
Eine durchdachte Futterstelle lockt nicht nur viele Vogelarten an, sondern hilft auch, sie gesund und sicher zu halten. So wird Ihr Garten zu einem lebendigen Paradies für Wildvögel.
Regelmäßige Reinigung und Pflege von Futterstellen ist entscheidend, um die Gesundheit der Vögel zu schützen. Achten Sie bei der Reinigung auf Ihre Hygiene und verwenden Sie unbedingt Handschuhe.
Reinigen Sie Futterstellen mindestens einmal pro Woche, bei starkem Betrieb auch häufiger.
Entfernen Sie alte Futterreste, Schmutz und Vogelkot.
Waschen Sie die Futterstelle mit heißem Wasser und einer Bürste, bei Bedarf mit milder Seifenlauge.
Spülen Sie gründlich ab, um Seifenreste zu entfernen, und lassen Sie alles vollständig trocknen.
Verwenden Sie keine scharfen Chemikalien.
Stellen Sie sicher, dass die Futterstelle sauber bleibt, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern.
Tragen Sie bei der Reinigung immer Gummihandschuhe.
Nutzen Sie Tücher, Bürsten und Schwämme ausschließlich für die Reinigung von Vogelfutterstellen. Bewahren Sie diese getrennt von anderen Reinigungsutensilien auf. Halten Sie sie von Bereichen fern, in denen Nahrung zubereitet wird. Lagern Sie die Utensilien am besten außerhalb des Hauses.
Waschen Sie Ihre Hände gründlich mit Seife, sobald Sie Kontakt mit Vögeln, Futterstellen oder Trink- und Badestellen hatten.
Diese Maßnahmen tragen dazu bei, sowohl die Gesundheit der Vögel als auch Ihre eigene Sicherheit zu gewährleisten.
Auch Nistkästen sollten gut gereinigt werden. In unserem Video „Den Nistkasten gründlich reinigen“ erklären wir Ihnen, wie Sie Nistplätze für Vögel einrichten und reinigen.
Die Fütterung von Vögeln während der Brutzeit und im Sommer kann eine sinnvolle Unterstützung sein, wenn sie richtig durchgeführt wird. In der Regel nutzen die Vogeleltern die Futterstelle zur eigenen Versorgung und füttern ihre Jungen mit geeignetem Nestlingsfutter wie Insekten.
Bei Insektenmangel kann es allerdings vorkommen, dass fetthaltige Samen oder Nüsse an Jungvögel verfüttert werden. Diese schaden den kleinen Vögeln. Deshalb ist eine naturnahe Gartengestaltung wichtig für den Schutz unserer Gartenvögel. Diese bietet ein reiches Angebot an Insekten.
Vermeiden Sie Fettfutter und Nüsse: Diese sind für Jungvögel ungeeignet, da sie schwer verdaulich sind.
Fetthaltige Samen (z. B. Sonnenblumenkerne) nur sparsam verwenden, da sie für die Jungen ebenfalls problematisch sein können.
Brot oder Speisereste sind ganzjährig tabu.
Geeignet sind kleine Samen und getrocknete Insekten.
Unterstützen Sie die natürliche Nahrungssuche, indem Sie insektenfreundliche Pflanzen wie Wildblumen und Kräuter im Garten anbauen.
Mehr Tipps zur artgerechten Vogelfütterung gibt es in unserem “Fürs Leben am Land”- Magazin Ausgabe 04/2021 ab Seite 10.
Bei Fragen wenden Sie sich am besten an die Mitarbeiter in Ihrem Lagerhaus.