Inhaltsverzeichnis
Wann Rosen schneiden?
Allgemeine Anleitung zum Rosen schneiden
Hauptschnitt für Rosen im Frühjahr
Pflegeschnitt bei Rosen
Video: Rosen richtig schneiden
Das richtige Werkzeug für den Rosenschnitt
Rosen schneiden nach Klasse
Schneiden von Kletterrosen
Bodendeckerrosen schneiden
Buschrosen schneiden
Beetrosen schneiden
Edelrosen schneiden
Der ideale Zeitpunkt zum Rosen schneiden ist meistens im Frühjahr zwischen März und April. Und zwar dann, wenn es keinen Frost mehr gibt.
Ganz genau lässt sich das Datum für den Rosenschnitt aber nicht festlegen. Denn die Temperaturen können im Frühjahr in Österreich stark schwanken.
Als Orientierung hilft Ihnen deshalb die Blüte der Forsythie. Sobald diese gelb blüht, ist es Zeit, die Rosen zu schneiden.
Tipp: Im Frühjahr ist auch der optimale Zeitpunkt, Ihre Rosen zu düngen.
Man unterscheidet beim Rosen schneiden zwischen Haupt- und Pflegeschnitt. Der Hauptschnitt erfolgt bei den meisten Rosenklassen im Frühjahr. Während der Pflegeschnitt im Sommer oder Herbst durchgeführt wird.
Hauptschnitt für Rosen im Frühjahr
Der Hauptschnitt ist der erste, grundlegende Schnitt im Jahr. Er hat das Ziel, die Rose für das neue Wachstum vorzubereiten und die Pflanze zu verjüngen. Der Hauptschnitt wird für die meisten Rosenklassen im Frühjahr zur Forsythienblüte durchgeführt.
Schneiden Sie Rosentriebe immer in einem schrägen Schnittwinkel mit einer gut geschärften Gartenschere. So kann das Wasser am Schnitt gut ablaufen.
Setzen Sie von unten über dem 5. Auge an. Unter Auge versteht man die kleinen, sichtbaren Erhöhungen an den Trieben. Aus diesen entstehen mit der Zeit neue Triebe, Blätter oder Blüten.
Kürzen Sie ältere, kräftigere Triebe auf 5–7 Augen zurück. Schwächere Triebe können Sie sogar auf 3 Augen trimmen. Entfernen Sie abgestorbene, kranke oder beschädigte Triebe.
Beachten Sie beim Schneiden der Rosen:
Je stärker eine Rose wächst, desto weniger sollten Sie schneiden. Andersrum gilt, je schwächer die Rose wächst, desto stärker wird sie geschnitten. Mit diesem Prinzip fördern Sie eine optimale Blütenbildung.
Noch mehr Tipps zum Schneiden von Rosen finden Sie in unserer Checkliste “Gehölz- und Rosenschnitt”.
Pflegeschnitt bei Rosen
Der Pflegeschnitt wird während der Saison durchgeführt, um das Wachstum und die Blütenbildung zu fördern. Beim Pflegeschnitt werden verblühte Blüten entfernt. Das regt die Pflanze dazu an, neue Knospen zu bilden.
Zum Entfernen der verwelkten Blüten setzen Sie die Gartenschere über dem ersten fünfblättrigen Blatt an. So kann sich die Rose wieder verzweigen und erneut blühen.
Besonders bei öfter blühenden Sorten ist ein Pflegeschnitt wichtig. Denn so können Sie sich über eine zweite Blüte freuen.
Im Video zeigt unsere Expertin Ihnen, wie Sie Schritt für Schritt Haupt- und Pflegeschnitt bei Rosen durchführen.
Für einen erfolgreichen Rosenschnitt ist das richtige Werkzeug unerlässlich. Es sorgt für einen sauberen Schnitt, schützt die Pflanze vor Schäden und erleichtert die Arbeit.
Hier sind die wichtigsten Werkzeuge zum Rosen schneiden:
Rosenschere oder eine gut geschärfte Gartenschere: Zum präzisen Schneiden dünnerer Triebe. Die Schere sollte scharf und sauber sein, um Quetschungen zu vermeiden.
Astschere: Für dickere, ältere Triebe, die mit der Gartenschere schwer zu schneiden sind.
Säge (optional): Nützlich bei sehr alten, verholzten Trieben, die eine Schere nicht mehr durchtrennt.
Gartenhandschuhe: Schützen vor Dornen und erleichtern das Arbeiten an dichten Rosensträuchern.
Die Schnittbedürfnisse können sich je nach Rosensorte unterscheiden. Von Kletterrosen, über Buschrosen, bis hin zu Beetrosen gibt es viele verschiedene Rosensorten. Die Schnittbedürfnisse unterscheiden sich allerdings von Klasse zu Klasse.
Wir verraten Ihnen im nächsten Abschnitt, was Sie für den Schnitt der wichtigsten Rosenklassen wissen müssen.
1. Schneiden von Kletterrosen
Die Kletterrose ist eine Rosensorte mit langen, biegsamen Trieben, die an Rankhilfen emporwachsen. Sie eignet sich ideal zur Begrünung von Wänden, Zäunen oder Pergolen.
Bei Kletterrosen unterscheidet man zwischen Einmal- und Mehrfachblühenden.
Einmalblühende Kletterrosen werden nach der Blüte im Spätsommer geschnitten. Während Sie mehrfachblühende Kletterrosen im Frühjahr kürzen sollten.
Entfernen Sie beim Schneiden von Kletterrosen altes, totes Holz. Störende Triebe, die sich nicht leiten lassen, können Sie bodennah zurückschneiden.
Kürzen Sie lange Triebe auf 3 Augen, Seitentriebe auf 3–5 Augen. So regen Sie die Blütenbildung an. Lange Triebe können Sie am Klettergerüst oder Spalier anbinden, damit die Rose nicht wuchert.
Führen Sie bei mehrfachblühenden Sorten einen leichten Sommerschnitt durch und entfernen Sie dabei verwelkte Blüten regelmäßig.
2. Bodendeckerrosen schneiden
Die Bodendeckerrose ist eine niedrig wachsende, breit ausladende Rosensorte, die den Boden bedeckt. Sie eignet sich ideal zur Flächenbegrünung.
Die Bodendeckerrose muss nicht oft geschnitten werden. Ideal ist der Rückschnitt im Frühjahr zwischen März und April.
Lichten Sie die Zweige dabei nur aus und schneiden Sie nicht radikal zurück. Längere Triebe werden leicht gekürzt. Altes, totes und schwaches Holz wird zurückgeschnitten.
Bei sehr dichtem Wuchs können Sie ein paar Triebe entfernen, um die Luftzirkulation zu verbessern.
Zusätzlich können Sie im Sommer einen Pflegeschnitt durchführen und dabei verwelkte Blüten und beschädigte Triebe entfernen.
Übrigens: Bodendecker-, Strauch- oder Kletterrosen können Sie ganz einfach durch Stecklinge vermehren.
3. Buschrosen schneiden
Buschrosen sind robuste Rosen mit einem dichten, natürlichen Wuchs. Sie sind pflegeleicht und blühen oft reich.
Auch bei Buschrosen steht der Hauptschnitt im Frühjahr an. Im Sommer werden nur verblühte Blüten mit einem Pflegeschnitt entfernt.
Zum Schneiden von Buschrosen entfernen Sie altes Holz. Danach die Triebe schneiden. Schwache Triebe können Sie auf 3 Augen kürzen, starke Triebe auf 5–7.
Nehmen Sie zusätzlich Triebe ab, die nach innen wachsen oder sich kreuzen. So erreichen Sie eine luftige Wuchsform.
4. Beetrosen schneiden
Beetrosen sind kompakte, reichblühende Rosen, die speziell für Gruppenpflanzungen in Beeten gezüchtet wurden. Sie zeichnen sich durch ihre lange Blütezeit aus.
Der Hauptschnitt bei Beetrosen ist ebenfalls im Frühjahr nach dem Frost. Um die Beetrose kompakt und blühfreudig zu halten, können Sie stark zurückschneiden. Triebe können Sie auf 20–30 cm kürzen. Entfernen Sie altes, totes und schwaches Holz.
Im Sommer wird bei Beetrosen ebenfalls der Pflegeschnitt durchgeführt, um verwelkte Blüten zu entfernen. Außerdem können Sie die Rosen bei dichtem Wachstum etwas auslichten.
5. Edelrosen schneiden
Edelrosen sind elegante Rosen mit großen Blüten auf langen Stielen. Sie gelten als klassische Schnittrosen und sind bekannt für ihre edle Blütenform und ihren Duft.
Der Hauptschnitt erfolgt nach dem Frost im März oder April. Und zwar dann, wenn die Knospen zu schwellen beginnen.
Kürzen Sie Triebe auf 3–5 Augen. Schwache, beschädigte oder nach innen wachsende Triebe entfernen Sie gänzlich. Schneiden Sie immer schräg, um das Wachstum zu fördern.
Entfernen Sie verblühte Blüten regelmäßig während der Saison.
Beim Rosenschneiden können die ein oder anderen Fehler passieren. Für schön blühende Rosen sollten Sie die nachstehenden Tipps beachten.
Der falsche Zeitpunkt: Ein zu früher Schnitt kann die Rose durch späten Frost schädigen. Ein zu später Schnitt hingegen kann das Wachstum und die Blütenbildung verzögern. Die Rose investiert dann zu viel Energie in alte Triebe.
Falsche Schnitttechnik: Wenn man Triebe in die falsche Richtung schneidet, wird die Pflanze geschwächt. Auch das Schneiden an den falschen Stellen kann negative Auswirkungen haben. Achten Sie deshalb darauf, immer oberhalb eines nach außen gerichteten Auges zu schneiden.
Falsche Schnittstelle: Die Schnittstelle sollte immer schräg sein, um das Eindringen von Wasser und Krankheitserregern zu vermeiden. Ein flacher Schnitt oder das Quetschen des Holzes kann die Pflanze verletzen und das Risiko für Krankheiten erhöhen.
Zu stark oder zu schwach schneiden: Ein zu starker Rückschnitt kann die Rose schwächen. Das kann dazu führen, dass sie weniger Blüten bildet. Ein zu schwacher Rückschnitt hingegen fördert ein unkontrolliertes Wachsen. Dann produziert die Pflanze möglicherweise weniger Blüten.
Verwelkte Blüten stehen lassen: Wenn Sie verwelkte Blüten nicht entfernen, verliert die Rose Energie. Sie steckt diese in die Bildung von Samen. Das regelmäßige Entfernen fördert die Bildung neuer Knospen und verlängert die Blütezeit.
Altes oder stumpfes Werkzeug: Mit dem falschen Schnittwerkzeug, verletzten Sie die Triebe. Das kann die Pflanze schädigen und das Risiko von Krankheiten erhöhen. Verwenden Sie immer scharfes, sauberes Werkzeug für einen präzisen Rosenschnitt.
Um Fehler beim Rosenschnitt zu vermeiden, sprechen Sie auch mit Ihrem Lagerhaus-Fachberater vor Ort.