Das Gute am Bauerngarten ist die Kombination von Pflanzen, die einander begünstigen und Schädlingen keine Chance lassen. Zu Omas Zeiten wurde wenig gespritzt, viel mit Pflanzenjauchen gearbeitet und noch mehr geerntet. Wir haben für Sie ein paar altbewährte Tipps aus Omas Zeiten ausgepackt.
Ein paar praktische Tipps aus der Praxis von Bauerngärten:
Tomaten zu Tomaten - klingt komisch? Mit einer Tomatenjauche geht das ganz einfach. Frühe wurden viele Dinge wiederverwertet und selten etwas weggeschmissen und so wurde oft die gesamte Samenpackung ausgesät. Natürlich sind so viel mehr Pflanzen als nötig angewachsen. Von den übriggebliebenen Pflanzen konnte man eine Jauche ansetzen. In einen Liter Wasser gab man eine gute Handvoll Tomatenkraut, diese Brühe stand dann etwa 2 Wochen an einem sonnigen Platz und stank fürchterlich. Die Lösung verdünnte man etwa 1:10 mit Wasser und spritzte sie auf die Blätter der Paradeiser. Einen Teil der Lösung goss man zu den Tomaten, direkt in die Erde. Die Pflanzen wurden mit dieser Kur deutlich gestärkt und die Ernte war um einiges besser.
Unser Tipp: Die Tomatenjauche auch über Kohlpflanzen zu sprühen – der Kohlweißling wird so abgehalten.
Kohlpflanzen werden auch mit Thymian gestärkt und sind durch die Gabe von Thymian gegenüber Schädlingen wie etwa Raupen weniger anfällig. Aus Thymian gibt es fertige Pflanzenstärkungslösungen zu kaufen. Diese Lösung einfach alle 2 Wochen auf die Blätter tropfnass sprühen. Das Produkt ist biologisch und es ist keine Wartezeit bis zur Ernte erforderlich.
Zu Omas Zeiten war die Kraut- und Braunfäule noch nicht so ein verbreitetes Problem wie heute. Vorbeugend kann gegen diesen lästigen und sehr überdauernden Pilz mit Ackerschachtelhalm-Extrakt gespritzt werden. Entweder die fertige Lösung verdünnen oder den Ackerschachtelhalm, der ein schwer zu bekämpfendes Unkraut ist, pflücken und selbst ansetzen.
Der blaublütige Borretsch als Garnitur zur Gurke sieht am Teller so richtig gut aus, im Beet vertragen sich die beiden genauso gut. Tomaten ohne Basilikum sind undenkbar – im Garten vertreibt das Basilikum die Trauermücken von den Tomaten – deshalb sollte Basilikum immer neben Tomaten gepflanzt werden. Zwischen die Reihen mit Tomaten können auch Karotten gesät werden – Karotte und Tomate sind gute Nachbarn, die Möhrenfliege kann durch die Tomaten etwas vertrieben werden. Tomate und Kartoffel sind im Beet Feinde – sie sollten mit einigem Abstand gepflanzt werden.
Wer gerne grillt, sollte in Erwägung ziehen, Ziermais anzubauen. Den selbstgezüchteten Maiskolben vom Grill zu nehmen ist eine besondere Freude. Im Garten wächst er gerne bei Kartoffeln, Tomaten, Zucchini, Kopfsalat, Gurken und Bohnen – die Gesellschaft zu Sellerie und Roten Rüben mag Mais gar nicht, deshalb Abstand halten.
Zwischen den Tomaten blühte zu Omas Zeiten auch häufig Kapuzinerkresse. Kapuzinerkresse bildet essbare Blüten aus – sie sind scharf, aber sehr schmackhaft zu Gegrilltem oder deftigen Speisen.
Die Bauerngartenpflanze schlechthin ist wohl die Pfingstrose. Pfingstrosen verlangen nur wenig Pflege und können Jahrzehnte überdauern. Wichtig ist, Pfingstrosen niemals zu verpflanzen – sie wollen immer am gleichen Platz weiterwachsen. Deshalb bitte den Pflanzort behutsam auswählen. Im Artikel "Duftende Pfingsrose im Garten" lesen Sie über Anbau und Pflege der Pfingsrose.
Früher hatten viele Menschen am Land auch Hühner zu Hause. So wurde Hühnermist auch gerne für die Düngung von Kletterrosen oder Pfingstrosen verwendet. Hierzu nahm man den abgelagerten Mist und gab eine schwache Handvoll in die 10-l-Gießkanne. Die Brühe stand über Nacht, stank wiederum furchtbar und wurde am nächsten Tag gegossen.
Hühnermist ist ein wahres Wundermittel. Hühnermist ist reich an Phosphor und der sorgt für Blüten und Früchte – dies ist wichtig bei allen Blühpflanzen und bei Fruchtgemüse. Wer noch keine Hühner hält, kann getrockneten und pelletierten Hühnermist kaufen. Hühnermist von Immergrün ist bio-zertifiziert, das heißt, dass die Hühner nach den strengen Bio-Richtlinien gehalten werden mussten.
Ein weiterer Tipp aus "Omas Garten": Das Blattgrün der Buschbohnen nach der Ernte stehen lassen. Der Grund dafür ist, dass Buschbohnen an den Wurzeln Knollenbakterien bilden und diese im Laufe der Zeit an den Boden Stickstoff abgeben – so freuen sich im nächsten Frühjahr zum Beispiel Salatpflanzen über einen gut versorgten Gartenboden.
Es muss nicht immer chemischer Pflanzenschutz sein. Die Kombination der richtigen Pflanzen im Garten, die Stärkung der Pflanzen mit Thymian und Ackerschachtelhalm, das Einbringen von Urgesteinsmehl und Gartendüngekalk, beugt vielen Schädlingen vor und kann ganz wundervolle Ernteerfolge hervorbringen.
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