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Bauer bringt Dünger auf dem Feld aus.

Entwicklung der Kulturen durch Herbstdüngung sicherstellen

Das Lagerhaus Absdorf-Ziersdorf möchte mit Ihnen einen interessanten Fachartikel der K+S Gruppe aus 8/2025 zum Thema Kali-Grunddüngung teilen:

"Ausgeprägte Trockenphasen stellen auch heuer zu wichtigen Entwicklungszeitpunkten der Kulturen die Landwirtschaft auf die Probe. Der Wasservorrat im Boden verringert sich und verschiebt so die Wasserbilanz der Vegetation ins Minus. Die klimatischen Wetterveränderungen geben Anlass, die Faktoren Nährstoffe für die Pflanzen und Wasserbedarf der angebauten Kulturen immer wieder zu überprüfen.

 

Damit der sichere Start gelingt

 

Die Herbstdüngung mit Kalium aber auch mit Magnesium und Schwefel hilft Pflanzen, sicher von der frühen Bestandsentwicklung über den Winter bis ins Frühjahr zu kommen. Anders als beim Stickstoff können diese Grunddünger ohne Terminvorgaben ausgebracht werden. Beim Nährstoff Kalium haben Landwirte die Möglichkeit, sich auf dem Smartphone oder Tablet eine Düngeempfehlung anzeigen zu lassen. Ein Beispiel für einen solchen Rechner ist der Liebig-Nährstoff-Kalkulator, der in der Kali-Toolbox App zu finden ist. Hauptziel der Düngung ist es, nicht unterhalb die Gehaltsklasse C zu kommen. Als Folge reduzierter oder gänzlich ausgesetzter Düngung bei Kalium in den letzten Jahren kann beobachtet werden, dass speziell in den klassischen Ackerbaugebieten die Anzahl schlechter versorgter Böden (Stufen A und B) zunimmt. Entsprechend sollte die Kaliumherbstdüngung als Vorrats- bzw. Fruchtfolgedüngung gezielt angewandt werden: Bis zu 100 kg K2O/ha werden im Herbst noch vom Raps aufgenommen und auch Wintergerste profitiert von einer Kaliumversorgung im Herbst. Die Einarbeitung in den Krumenbereich ist besonders für Kalium wichtig.

Agrarlandschaft, Ackerfläche.

Magnesium und Schwefel verbessern die Winterhärte

 

Weiters wird durch die Herbstdüngung die Jugendentwicklung der Winterungen durch gute Verfügbarkeiten von Kalium und weiterer Makronährstoffe wie Magnesium und Schwefel gefördert. Oft hat man Bedenken wegen möglicher Verlagerungsverluste der Nährstoffe, aber diese sind weniger kritisch als vermutet. Selbst ohne Bewuchs binden Böden mit deutlichem Tonmineralanteil Kaliumionen an ihrer Oberfläche – auch über den Winter. Auch auf leichteren Böden sollte im Herbst gedüngt werden, vorausgesetzt, dass Winterungen angebaut werden und der Kaliumbodengehalt an der Grenze zum Optimum liegt.

 

Kalium hilft bei Trockenheit zu jeder Jahreszeit

 

Kalium hat im Stoffwechsel der Pflanzen viele Funktionen. Als wichtiges Osmotikum wird Kalium bei der Regulation des Wasserhaushalts der Pflanzen, von der Aufnahme des Wassers durch die Wurzel bis hin zu seinem Austreten durch die Spaltöffnungen der Blätter, benötigt. Pflanzen regulieren die Funktion der Spaltöffnungen mit Hilfe von Kalium selbstständig. Wird Bodenwasser während der Wachstumszeit stark verringert, ist es wichtig, dass die Transpiration in Gang bleibt. Ist Kalium ausreichend vorhanden, kann der osmotische Druck in den Zellen stabil gehalten werden und Pflanzen haben die Möglichkeit, über den entstandenen Transpirationssog von den Blättern zu den Wurzeln auch bei anfänglicher Trockenheit durchgehend Wasser und die darin gelösten Nährstoffe zur Ertragsbildung aufzunehmen. Bei guter Kaliumversorgung ist die Transpiration immer höher als bei Kaliummangel. Es ist der Weg, den Pflanzen gehen, um das wenige vorhandene Wasser bestmöglich zur Biomasse- und Ertragsbildung auszunutzen und um ihre Entwicklung sicherzustellen.

 

Magnesium: Winterhärte durch Wurzelbildung

 

Für eine sichere Überwinterung ist gesundes Pflanzen- und Wurzelwachstum unerlässlich. Hier kommt Magnesium mit der positiven Wirkung auf das Wurzelwachstum und der damit verbundenen Durchwurzelung eines größeren Bodenvolumens ins Spiel. Unter trockenen Klimabedingungen ist ein gut ausgebildetes Wurzelsystem mit dem Tag der Saatgutkeimung von großer Bedeutung. Mit diesem können die Pflanzen das in den unteren Bodenschichten noch vorhandene Wasser dauerhaft aufnehmen.

 

Schwefel sorgt für eine optimale N-Ausnutzung

 

Alle Kulturen benötigen Stickstoff für bestes Wachstum und eine optimale Entwicklung. Eine vollständige Ausnutzung des im Herbst für die Winterungen vorliegenden Stickstoffs ist nur realisierbar, wenn alle Nährstoffe, speziell Schwefel, optimal zur Verfügung stehen. Schwefelmangel führt zur fehlenden Nitratumwandlung und ruft den sogenannten Nitratstau in der Pflanze hervor. Raps benötigt als schwefelbedürftige Kultur bis zur Winterruhe rund 20 kg S/ha im Herbst. Der aufgenommene Schwefel wird mit der Biomasse der Pflanzen ins Frühjahr getragen. Zusätzlich kann es in milden Winterhalbjahren dazu kommen, dass Kulturen weiterwachsen. Deshalb ist besonders auf tiefgründigen Standorten die Gefahr einer Auswaschung von Schwefel geringer als angenommen."

 

Kontakt/Information:

Unsere Agrar-Fachberaterinnen und -Fachberater in unseren Lagerhaus-Filialen beraten Sie gerne.

 

Extern:

Martin Schuh (K+S, Beratung Düngemittel Österreich)
E-Mail: martin.schuh@k-plus-s.com