
Fit durch den Frost
Ein Olivenbaum auf der Terrasse, ein Zitronenbäumchen im Garten – für viele ist das der Inbegriff von Urlaubsgefühl. Doch sobald die Nächte kälter werden, brauchen diese mediterranen Schönheiten etwas mehr Aufmerksamkeit. Während robuste Stauden und Sträucher mit Frost gut klarkommen, reagieren Oliven, Zitrusfrüchte oder Feigenbäume empfindlich auf Kälte, Nässe und Wind. Der richtige Winterschutz entscheidet, ob sie im Frühling wieder austreiben – oder erfrieren.
Drinnen oder draußen – der richtige Standort entscheidet
Der erste Schritt beim Überwintern ist die Standortfrage. Grundsätzlich gilt: Solange die Temperaturen über null Grad bleiben, dürfen und sollten Oliven- und Zitronenbäume draußen bleiben. Ein geschützter Platz an der Hauswand, auf einem überdachten Balkon oder unter einem Vordach ist ideal. Hier sind die Pflanzen vor Wind, Regen und Frost geschützt, bekommen aber trotzdem ausreichend Licht. Steht der Frost länger an oder wird es richtig eisig, sollten Topfpflanzen in ein frostfreies Winterquartier umziehen. Optimal ist ein heller, kühler Raum mit Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad – etwa ein unbeheizter Wintergarten, ein Stiegenhaus mit Fenster oder ein Keller mit Tageslicht. Je heller der Platz, desto wärmer darf er sein.
Auch ausgepflanzte Oliven oder Feigen können draußen überwintern, wenn sie gut geschützt werden. Dabei kommt es vor allem auf die Wurzeln an. Eine dicke Schicht aus Laub, Mulch oder Stroh über dem Wurzelbereich schützt vor Bodenfrost. Der Stamm kann zusätzlich mit Jute, Kokosmatten oder Schilfmatten umwickelt werden – das hält die Kälte fern und beugt Frostrissen vor.
Licht und Luft - die unterschätzten Überlebensfaktoren
Auch in der kalten Jahreszeit brauchen Oliven und Zitronenbäume Licht. Wer seine Pflanzen ins Haus holt, sollte darauf achten, dass sie hell, aber nicht zu warm stehen. Direkte Heizungsnähe ist tabu – die trockene Luft schadet den Blättern und macht sie anfällig für Schädlinge.
Im Winterquartier gilt: Einmal pro Woche kurz lüften, um Schimmelbildung vorzubeugen. Wenn möglich, drehen Sie den Topf alle paar Wochen leicht – so bekommt jede Seite gleichmäßig Licht.
Gießen, aber mit Gefühl
Viele Pflanzenbesitzer:innen gießen im Winter zu viel. Doch mediterrane Pflanzen kommen besser mit Trockenheit als mit Nässe zurecht. Staunässe ist der häufigste Grund, warum Oliven oder Zitronen im Winter eingehen.
Gießen Sie also sparsam – nur, wenn die oberste Erdschicht spürbar trocken ist. Verwenden Sie am besten zimmerwarmes Wasser und verzichten Sie vollständig auf Dünger bis zum Frühjahr. Ein kleiner Trick: Blähton oder Tonscherben im Topfboden verbessern die Drainage und verhindern Staunässe – das ist die halbe Miete beim Winterschutz.
Insider-Tipps
Bevor Sie Ihre Pflanzen ins Winterquartier bringen, empfiehlt es sich, alle abgestorbenen oder kranken Blätter zu entfernen. Anschließend können Sie die Blätter leicht mit Gesteinsmehl oder Neemöl bestäuben – das stärkt die Widerstandskraft gegen Pilze und Schädlinge.
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