Landwirtschaft gegen Lebensmittelhandel
Hat David gegen Goliath überhaupt eine Chance? Zum derzeitigen Scharmützel zwischen Landwirtschaft und Lebensmittelhandel möchte ich kurz Stellung beziehen.

Tatsache ist, der Druck auf die Landwirtschaft nimmt zu. Steigende Getreide-, Betriebsmittel- und Energiepreise öffnen zukünftig die Kostenschere weit. Der „Grüne Bericht 2021“ beschreibt im Wesentlichen eine stagnierende Einkommenslage der Bauern seit 2014. Noch dramatischer zeigt sich die Situation bei den Einkommen der Bergbauern, die unter Abzug der Sozialversicherungsbeiträge wohl um die Armutsgrenze von monatlich € 1.328,- für Ein-Personen-Haushalte zu liegen kommen. 
Der Wifo-Ökonom Franz Sinabell berichtet vom sinkenden Wertschöpfungsanteil der Landwirtschaft an Agrargütern und Lebensmitteln in einer Studie im Auftrag der Landwirtschaftskammern.
Was kann man also tun?
Der Appell an die Konsumenten, die mit ihrem Griff ins Regal über die Zukunft der Landwirtschaft abstimmen, verhallt angesichts von 50% Rabattaktionen, die die fünffache Verkaufsmenge im Aktionszeitraum bringen, wohl ungehört.
Es bedarf eines abgestimmten Maßnahmenbündels von politischer und privatwirtschaftlicher Seite, was Mut, Kraft und Ausdauer erfordert, wie beispielsweise: 
● eine konsequente nationale Umsetzung der „EU-Richtlinie gegen unfaire Handelspraktiken“,
● die rasche Umsetzung einer Herkunftskennzeichnung für verarbeitende Lebensmittel und der Gemeinschaftsverpflegung, betreffend Primärzutaten, festgelegt im Regierungsprogramm, als zündender Turbo für die neue Allianz aus Bauern und Konsumenten,
● eine Anpassung des Kartellrechts, das sich mit den Gegebenheiten kooperativen Wirtschaftens, wie in Genossenschaften und Erzeugergemeinschaften üblich, spießt. Die „Kleinen“ sterben weniger an Absprachen als durch die Macht der „Großen“, wie uns die Beispiele um Google und Amazon lehren.
● die Einrichtung oder Institutionalisierung einer permanenten Gesprächs-Plattform, sozusagen eines Dialogforums innerhalb der Lebensmittel-Branche, unter Einbeziehung aller Stakeholder, wie Landwirtschaft, Agrarhandel, Lebensmittel-Gewerbe, Industrie und Lebensmittelhandel. Die Aufgaben einer solchen Branchen-Koordination wären:
- als Ombudsstelle für Konflikte innerhalb der Lebensmittelkette zu dienen,
- zur Definition von gemeinsamen Zielen und Formulierung einer gemeinsamen Strategie für eine gesellschaftlich anerkannte und respektierte Lebensmittelproduktion in Österreich zu sorgen,
- zur Standardisierung von Prozessen, Qualitäts-Siegeln und Standards beizutragen
- und als Erfahrungsaustausch und zur Folgenabschätzung einzelner Maßnahmen für die Lebensmittelkette insgesamt zu wirken.
● In der Lebensmittelkette spielt Raiffeisen in Österreich eine durchaus beachtliche Rolle als Vorlieferant von Molkerei- und Mühlenprodukten, im Lebensmittelumfeld und als Vorlieferant von Tierfutter und industrieller Rohstoffe. Wie könnte man diese Plattform nutzen, um den Stimmen der Bauern, für die viele mit großem Einsatz arbeiten, im Chor und gemeinsam mehr Gewicht zu geben?
Übrigens: eine „Zentrale Koordination Handel-Landwirtschaft“ wurde auch mit Hilfe des Deutschen Raiffeisenverbandes in Deutschland im September aus dem Taufbecken gehoben.
Wie heißt´s? Was einer nicht vermag, das vermögen viele!

DI Rudolf Grünanger
 

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