
Welcher Verbissschutz für den Jungwald?
Viele Flächen gefährdet
Sturmkatastrophen und Schnee führen in weiten Teilen Österreichs immer wieder zu Windwurf- und Schneebruchschäden. Nach der Beseitigung des Schadholzes werden diese Flächen wieder aufgeforstet. Je nach Wilddichte, aber auch abhängig von ihrer Lage, sind diese Aufforstungsflächen durch Verbiss und Verfegung durch Schalenwild gefährdet. Dies gilt genauso für Naturverjüngungsflächen. Auch auf Christbaumkulturflächen ist die Zwieselbildung durch einen geschädigten Terminaltrieb sehr gefürchtet.

Überblick Verbissschutz
- Biotechnischer bzw. mechanischer Schutz
- Chemische Verbissschutz
- Spritzen mit Caprecol flüssig, Certosan, Trico
- Streichen mit Caprecol ST, Certosan, Cervacol Plus, Trico Silva
Lohnt sich ein Verbissschutz
Wildschaden lässt sich nicht so einfach qualifizieren. Natürlich ist ein Verbiss des Terminaltriebes ein Schaden, doch was heißt das für die ganze Kulturfläche und die Artenzusammensetzung des Bestandes?
Einzelpflanzen überleben häufig wiederholt starken Verbiss, doch sie bleiben im Wachstum zurück. Im Bestand werden sie dann von nicht so stark verbissenen Pflanzen unterdrückt. Tannen reagieren besonders auf Terminaltriebverbiss. Die Gefahr in einem gemischten Bestand mit Fichten zurückgedrängt zu werden, ist sehr groß. Die Entmischung des Bestandes wieder zu einer Fichtenmonokultur ist daher vorprogrammiert. In einer Umgebung seltener vorkommende Baumarten werden lieber verbissen als die „Standardbaumart“ und sollten auch bei geringem Wilddruck geschützt werden.
Auch den Faktor Zeit berücksichtigen
Auch der Zeitfaktor der Holzproduktion spielt eine Rolle. Man kann bei einem 5-maligen Terminaltriebverbiss mit etwa 30 %, bei zusätzlich starkem Seitentriebverbiss mit bis zu 60 % Höhenzuwachsverlust rechnen. Bei zusätzlich schwachem Durchmesserwachstum und daraus resultierenden geringen Zuwächsen in den nächsten Jahren kann es somit zu einem Wachstumsverlust von etwa 10 % der gesamten Umtriebszeit bzw. einer ebenso großen Verlängerung derselben kommen.
Was ist zu beachten?
Wenn man sich über die Art des Verbissschutzes Gedanken macht, sollte man sich gleichzeitig auch Gedanken über die Wilddichte, die Lage und Größe der zu schützenden Fläche bzw. Anzahl der Bäume machen. Auf großen Flächen wird die Mitte vom Wild eher gemieden, da der Fluchtweg in die schützende Deckung relativ weit sein kann – die Randreihen werden daher stärker verbissen. Auch meiden die Tiere in der Regel Flächen, wo es unruhig ist (Straßennähe, Siedlungsnähe etc).
Mechanischer und biotechnischer Schutz
Mechanischen Schutz bieten WAM-Verbissschutzkappen, Mono-Fegeschutzspiralen, Wildzäune etc. Zum biotechnischen Schutz zählt z.B. WAM Porocol, dass aus einer Duftbarriere in Verdampfersäulen besteht. Dabei wird das Wild gezielt gelenkt.
Der chemische Verbissschutz
Mittel für den chemischen Verbissschutz werden hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Verträglichkeit für die Pflanzen amtlich geprüft. Die Anwendung ist einfach, die meisten Produkte sind auch gut eingefärbt, sodass es zusätzlich zu einem Lerneffekt der Tiere kommt: So eingefärbte Triebe sind ungenießbar!
Spritzen oder streichen?
- Spritzbare Präparate sind schneller auszubringen, doch ist es gerade bei höherem Wilddruck trotzdem zu Verbissschäden gekommen. Vorteil bei den spritzbaren Präparaten ist, dass die Produkte sowohl für den Winterverbiss als auch für den Sommerverbiss zugelassen sind. Wir empfehlen Produkte wie z.B.: Caprecol flüssig, Certosan oder Trico.
- Streichbare Präparate bieten, vor allem bei starkem Verbissdruck, nach wie vor den besseren Schutz. Wie empfehlen Produkte wie z.B.: Caprecol ST, Certosan, Cervacol Plus oder Trico Silva.
Geräte für die Ausbringung
Für beide Gruppen gibt es spezielle Ausbringungsgeräte. So haben sich für die flüssigen, spritzbaren Produkte am Markt erhältliche Handspritzen bewährt. Für streichbare Präparate ist das Caprecol ST Zangen-Set ideal. Diese praktische Ausbringungshilfe ist als Set in einem 12,8-Liter-Kübel aus Kunststoff mit Verbissschutzzange aus Niro mit 2 Rollen und Abstreifblech aus Niro erhältlich. Beim Streichen mit dem Handschuh ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass automatisch mehr Produktmenge pro 1.000 Pflanzen benötigt wird. Dies sollte beim Einkauf und bei der Berechnung der Gesamtmengen berücksichtigt werden.
Baumschutz: Zulassungsnummern der Produkte (Stand April 2024)
Produkte | Zulassungsnummern |
Caprecol flüssig | Reg.Nr. 2469-901 |
Caprecol ST | Reg.Nr. 2779-901 |
Certosan | Reg.Nr. 3011-0 |
Cervacol Plus | Reg.Nr. 3755-0 |
Trico | Reg.Nr. 2787-0 |
Trico Silva | Reg.Nr. 2936-0 |
* Rechtshinweis: Angebot gültig ab sofort bis zum 31.08.2024. Preise sind unverbindlich empfohlene Verkaufspreise. Stattpreise sind unsere bisherigen unverbindlich empfohlenen Verkaufspreise. Alle Preise sind Abholpreise in Euro inklusive aller Steuern und Abgaben. Verbilligungen in % sind kaufmännisch gerundet. Aktionen gültig in teilnehmenden Lagerhäusern im jeweils angegebenen Zeitraum bzw. solange der Vorrat reicht. Die Abgabe erfolgt nur in ganzen Verpackungseinheiten und Haushaltsmengen. Irrtümer, Satz- und Druckfehler vorbehalten.Verwendete Fotos sind teilweise Symbolfotos. Bitte um Verständnis, dass nicht immer alle beworbenen Produkte in allen Verkaufsstellen sofort vorrätig sein können. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die unter www.lagerhaus.at abgerufen und auf Verlangen unentgeltlich übermittelt werden können. Nähere Informationen zB zu den tagesaktuellen Preisen, den Allgemeinen Geschäftsbedingungen und zur Verfügbarkeit erhalten Sie in Ihrem Lagerhaus.