
Einkochgläser im Überblick
Doch welches Glas ist nun für welche Anwendung das richtige?
Es gibt verschiedene Arten von Gläsern, die sich durch ihre Verschlussarten voneinander unterscheiden: Twist-Off bzw. Schraubdeckelgläser, Weckgläser, Mason-Jars bzw. Amerikanische Einkochgläser und Bügelgläser.
Twist-Off | Schraubendeckglas
Beschreibung
Bei diesem Modell handelt es sich um das „klassische Marmeladenglas“. Der Rand des Glases hat ein Außengewinde, auf dem der Deckel festgeschraubt wird.
Ideal für
Diese Gläser sind vor allem geeignet für das heiße Einfüllen von Einkochgut, das durch Gelierzucker, Zitronensäure, größere Mengen Salz, Essig oder auch einfach nur größere Mengen Zucke bereits eine Art Konservierungsmittel enthält. Beispiele hierfür sind Marmeladen, Ketchup, Sirupe oder Chutneys.
Wichtig
Das Einkochgut muss kochend heiß in die Gläser gefüllt und sofort verschlossen werden. Während des Abkühlens zieht sich das Glasinnere zusammen, wodurch ein Vakuum entsteht. Um sicherzugehen, dass das Vakuum auch wirklich entstanden ist, kann man nach dem Abkühlen auf den Deckel drücken: Ist er fest, hat sich ein Vakuum gebildet; lässt er sich eindrücken, ist das Vakuum nicht entstanden.
Einkochen in Schraubgläsern?
Ist grundsätzlich möglich, allerdings ist es schwer zu erkennen, ob der Inhalt wirklich gut eingekocht und sicher verschlossen ist.
Früher wurde dazu geraten, nach dem Einfüllen die Gläser auf den Kopf zu stellen, damit das heiße Einkochgut die Deckel nochmal sterilisiert. Heute ist der Stand eher, dass davon abgeraten wird, da viele Deckeldichtungen doch Weichmacher enthalten. Inzwischen gibt es auch Deckel ohne Weichmacher - diese erkennen Sie unter anderem an den blauen Innendichtungen, sogenannte "Blueseal" Deckel.

Sturzgläser | Weckgläser
Beschreibung
Weckgläser, auch Rexgläser genannt, werden mit einem Gummiring verschlossen und mit zwei Klemmen fixiert. So bildet sich ein Ventil, durch das heiße Luft entweichen kann und sich beim Abkühlen ein Vakuum bildet. Es sollten dabei nicht mehr als zwei Klemmen verwendet werden, da dies die Luftentweichung verhindert und das Glas dann nicht richtig schließt.
Ideal für
Weckgläser eignen sich hervorragend zum Einkochen. Heißes Einfüllen allein reicht hier nicht aus, da das Vakuum nur durch das Erhitzen und anschließende Abkühlen im Wasserbad entsteht.
Wichtig
Achten Sie darauf, dass alle Gläser sauber und sterilisiert sind. Die Klemmen sollten erst nach dem völligen Erkalten der Gläser abgenommen werden, um sicherzustellen, dass sich ein Vakuum gebildet hat. Weckgläser dürfen im Vorratsregal gestapelt werden, es sollte jedoch regelmäßig geprüft werden, ob sich die Deckel gelockert haben.
Empfehlung
Twist-Off-Gläser fürs heiße Einfüllen, Weckgläser fürs Einkochen.

Mason Jars | Amerikanische Einkochgläser
Beschreibung
Diese Sorte Gläser sind ebenfalls eine Art Schraubglas. Im Vergleich zum herkömmlichen Schraubglas sind sie jedoch zweiteilig und bestehen aus einem Deckel und einem Ring.
Ideal für
Mason Jars bieten sich um Einkochen, Backen und Aufbewahren an. Das Prinzip mit dem Ventil ist dasselbe wie beim Weckglas. Daher sollte beim Schließen darauf geachtet werden, dass der Schraubring nicht ganz fest zugedreht wird, sodass die heiße Luft entweichen kann.
Wichtig
Je nach Hersteller und Ausführung darf der dünne Metalldeckel nur einmalig zum Einkochen verwendet werden, da die Gummidichtungen sich abnutzen. Man kann diese jedoch erneut für Aufbewahrungsgläser verwenden.

Bügelgläser
Beschreibung
Bügelgläser bestehen aus einem Glasdeckel, der durch einen Metallbügel und eine Gummidichtung verschlossen wird.
Ideal für
Sie eigenen sich perfekt zum Verstauen von Trockenvorräten wie Gewürzen, Salzen, Nudeln oder Mehlen.
Wichtig
Bügelgläser können auch zum einkochen verwendet werden, doch durch das feste zuziehen ist es schwer zu erkennen, ob das Einkochgut sicher eingekocht ist und das Vakuum intakt ist.

Größen und Formen
Unabhängig von der Art des Glases ist es auch wichtig, auf die Größe und Form zu achten.
- Konische Gläser/Sturzgläser: Eignen sich am besten für Inhalte, die aus dem Glas „gleiten“ sollen, wie Kuchen oder Brote. Sie haben eine gerade Öffnung und sind daher auch ideal für alle „langen“ Inhalte wie Spargel, Gurkensticks oder Möhren.
- Flaschen: Ideal für Sirup und Saucen. Wählen Sie für dickflüssige Inhalte größere Öffnungen.
- Marmeladen, Chutneys und Relishes: Eigenen sich perfekt für ein Schraubglas.
Berücksichtigungen Sie bei der Größe:
- Wie groß ist das Einkochgut?
- Wie viel wird auf einmal verzehrt? Ein geöffnetes Glas muss im Kühlschrank aufbewahrt und zeitnah verbraucht werden.

Hier finden Sie Tipps für mehr Ordnung in Ihrer Speißekammer.