Wenn Sie im Spätherbst einen Igel herumlaufen sehen, dann könnte es sein, dass er sich zu wenig Fett angefuttert hat. Junge Igel sollten 600 g auf die Waage bringen und ausgewachsene Igel ca. 1000 g. Das Gewicht ist natürlich optisch schwer zu schätzen. Sehen Sie sich daher den Gartenbewohner genau an, ob er abgemagert oder gut gefüttert aussieht.
Falls Sie sich unsicher sind, dann können Sie den Igel füttern. Wirkt er kränklich, so bringen Sie den Igel zum Tierarzt oder in eine Igelauffangstation in Ihrer Nähe, damit ihm fachgerecht geholfen wird.
Natürliche Futterquellen für Igel sind Regenwürmer, Spinnen oder Schnecken. Sie müssen jetzt nicht im Garten nach diesen Tieren suchen. Im Winter werden Sie diese Nützlinge kaum finden, höchstens Spinnen im Keller. Daher dürfen Sie den Igeln auch Katzenfutter oder Hundefutter aus der Dose, bitte ohne Soße, verfüttern. Hundefutter hat weniger Eiweiß, daher ist Katzenfutter zu bevorzugen.
Igel lieben und brauchen Abwechslung im Speiseplan. Füttern Sie daher nicht täglich Dosenfutter.
Sie können Ihrem Gartenbewohner auch abgebratenes Faschiertes geben. Was Sie auf keinen Fall tun sollen, ist das Fleisch würzen. Denn das vertragen die kleinen stacheligen Tiere überhaupt nicht und werden davon krank. Zum Faschierten passt gut ein gekochtes Ei oder eine Eierspeis mit Pflanzenöl sowie ein wenig Haferflocken oder Weizenkleie. Fertig ist die „Gourmet-Speise“.
Auch gekochtes, klein geschnittenes Hühnerfleisch schmeckt ihnen ausgezeichnet. Eine Portion sollte ca. 150 g wiegen. Serviert wird in Metallschalen, denn diese sind leicht zu reinigen.
Sauberkeit ist oberstes Gebot, wenn Sie ihnen etwas Gutes tun wollen. Daher sind die Teller täglich auszutauschen, auch wenn sich noch Nahrung darauf befindet. Mit den Futterresten wollen Sie sicher keine Mäuse, Ratten und andere Tierchen anlocken.
Bieten Sie dem Igel das Essen am besten abends, mit Beginn der Dämmerung, an.
Alle anderen Lebensmittel, wie Obst, Salat, Gemüse oder Nüsse sollte man Igeln nicht zur Verfügung stellen. Süßes ist für sie genauso schädlich wie Gewürztes. Milchprodukte, wie Käse, Joghurt oder Topfen dürfen auf keinen Fall verfüttert werden!
Sorgen Sie in Ihrem Garten für natürliche Futterquellen und säen Sie z.B. Wildblumensamen aus.
Geben Sie Igeln das Futter und Wasser nur zimmerwarm. Heiße, warme oder kalte Nahrungsmitteln machen die stacheligen Tiere krank.
Wir haben 3 Rezepte für den Igel ausgewählt:
1. Rezept: 100 g Hühnerfleisch kochen, auskühlen lassen und anschließend sehr klein schneiden. Geben Sie je 1 Esslöffel Haferflocken und Weizenkleie mit 1 Teelöffel Pflanzenöl dazu.
2. Rezept: Wenig Pflanzenöl in einer Pfanne erhitzen und 1 Ei einrühren. Mischen Sie die Eierspeis mit 1 Esslöffel Haferflocken.
3. Rezept: 50 – 60 g Faschiertes in wenig Pflanzenöl anbraten und mit 1 Esslöffel Weizenkleie mischen.
Dass man Igeln keine Milch zum Trinken anbietet, hat sich mittlerweilen schon herumgesprochen. Sie bekommen von Milch Durchfall und können daran sterben.
Was kann man ihnen sonst zum Trinken anbieten? Nur Wasser! Stellen Sie neben die Futterschale eine Schale mit lauwarmem Trinkwasser.
Als Unterschlupf nutzen Igel neben Laub- und Reisighaufen auch Hecken, Hohlräume, Gartenhäuschen, Steinhaufen, Baumstümpfe, dichtes Gebüsch oder Komposthaufen, sowie alte Baumwurzeln. Wer mag, kann zusätzlich auch ein Igelhäuschen aufstellen. Im Artikel "Ein Winterquartier für Igel schaffen", gibt es Tipps, wie Sie ein Zuhause für Igeln schaffen.
Von kurzen Unterbrechungen abgesehen, verschlafen Igel die kalte Jahreszeit bis in den März oder April. Manchmal kann es schon sein, dass ein Igel im Winter im Garten herumirrt. Vielleicht plagt ihn der Hunger, weil er sich zu wenig angefuttert hat.
Wenn bereits eine dicke Schneedecke liegt oder es Minusgrade hat, dann hat der kleine Gartenbewohner keine Chance in der Natur Nahrung zu finden. Sie dürfen ihm dann gerne ein bisschen Futter zur Verfügung stellen, damit er seinen Winterschlaf fortsetzen kann.
Würden Sie Igel den ganzen Winter mit Futter versorgen, so haben sie es im kommenden Frühjahr schwer, sich in einem neuen fremden Revier zurechtzufinden und sich gegen Artgenossen durchzusetzen. Denn der Igel ist ein Wildtier und sollte nach Möglichkeit auch so behandelt werden.
Der Winterschlaf eines Igels ist Anfang Mai endgültig vorbei. Für gewöhnlich findet er wieder genug Nahrung in der Natur. Außer es ist von Frühlingstemperaturen noch immer nichts zu spüren und der Boden ist sogar noch leicht gefroren. Dann können Sie ihn anfangs mit zusätzlicher Nahrung wieder unterstützen.
Ist er gesättigt und kräftig, dann verlässt er sein Winterquartier (Laubhaufen oder Igelhäuschen). Mit etwas Glück wird er, oder ein anderer Igel, im Herbst wiederkommen, um im Garten zu überwintern.
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