
Kürbisse anbauen, ernten, lagern und verarbeiten
Kürbis anbauen
Der Kürbis gehört zu den vielseitigsen Gemüsepflanzen: Er lässt sich gut anbauen, bringt reiche Erträge und bietet unzählige Möglichkeiten in der Küche. Vom kleinen Zierkürbis bis hin zum riesigen Speisekürbis gibt es eine große Vielfalt an Sorten, die sowohl im Garten als auch auf dem Balkon gedeihen können.
- Sie können Kürbisse aus Samen ziehen (Samenpäckchen gibt es in Ihrem Lagerhaus) oder Sie kaufen Jungpflanzen und setzen diese ins Beet.
- Im April werden die Samen in Töpfen vorgezogen. Tipps dazu gibt es im Artikel "Gemüse und Blumen vorziehen". Ein heller Standort am Fenster begünstigt das Wachstum. Die Samen werden ungefähr 1 cm tief mit der Spitze nach unten in die Erde gesteckt. Wenn die Eisheiligen vorüber sind und es draußen wärmer wird, können die Keimlinge (1 - 2 Blätter sind ideal) in den Garten umgepflanzt werden. Je nach Rankweite der jeweiligen Sorte Pflanzräume von 1 - 2 m² pro Kürbispflanze einplanen.
- Jungpflanzen können Mitte Mai direkt in das Beet gepflanzt werden. An einem vollsonnigen Standort mit einem tiefgründigen, nährstoffreichen Boden wachsen sie am besten. Regelmäßig gießen nicht vergessen!
- Düngen am besten mit Kompost oder einem biologischen Gemüsedünger.
- Die Pflanze bildet lange kriechende Triebe. An den Stielen entwickeln sich die Blüten und später Früchte. Die Blüten werden von Insekten bestäubt, mit einem Pinsel kann von Hand nachgeholfen werden. Die Erntezeit ist von Ende August bis Mitte November. Mit einem Klopftest kann der Reifegrad bestimmt werden. Reife Kürbisse haben einen hohlen Klang.
- Junge Kürbispflanzen unbedingt mit Schutzzäunen bzw. durch Streuen von Schneckenkorn vor Schnecken schützen.
Tipp: Um ein Faulen zu vermeiden, kann man Styropor oder einen flachen Stein unter den Kürbis legen, damit die Frucht nicht direkt am Boden aufliegt.
Wann ist der Kürbis reif?
Mit folgenden Tipps können Sie erkennen wann der Kürbis reif ist:
- Wenn man mit dem Finger auf den Kürbis klopft und er hohl klingt.
- Der Stiel sieht holzig und gräulich aus.
- Sie kratzen mit dem Nagel am Kürbis und es hinterlässt keine Spuren.
- Die Blätter sind größtenteils welk.
- Die Farbe des reifen Kürbis ist intensiv. Der Kürbis ist dann besonders vitaminreich und geschmackvoll.
Kürbisse ernten und lagern
Kürbis ernten:
Trennen Sie mit einem scharfen Messer den Kürbis mitsamt dem Stiel ab. Der Kürbis darf keine Schäden vorweisen und sollte vor der Lagerung nicht gewaschen werden.
Kürbis lagern:
Beachten Sie, dass sich nicht jeder Kürbis lagern lässt. Sommerkürbisse sollten möglichst schnell gegessen werden, während Winterkürbisse (z.B. Hokkaido, Butternut, Spaghetti-Kürbis) bis zu einem halben Jahr aufbewahrt werden können. In den meisten Fällen sogar noch ein paar Monate länger.
Bewahren Sie das Gemüse in Holzregalen auf oder hängend in einem Netz. Am wohlsten fühlen sich Kürbisse an einem trockenen, dunklen Ort bei ca. 12 °C. Die Kürbisse dürfen auf keinen Fall gestapelt werden, da sie eine ausreichende Luftzufuhr benötigen und sonst schlecht werden.

Der gesunde und kalorienarme Kürbis
Der Kürbis schmeckt nicht nur köstlich, sondern ist auch sehr gesund. Mit seinem hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und wertvollen Ballaststoffen stärkt er das Immunsystem und unterstützt die Verdauung. Gleichzeitig ist der Kürbis kalorienarm und eignet sich daher ideal für eine leichte, ausgewogene Ernährung. So verbindet er Genuss mit Wohlbefinden – und das ganz ohne schlechtes Gewissen:
Nährwerttabelle für 100 g frischen, rohen Speisekürbis:
- Wassergehalt ca. 90 %
- Kohlenhydrate 4,5 - 6 g
- Fett 0,1 g
- 25 kcal
- Vitamine A, Beta Carotin 350 - 700 µg
- Vitamin C 8 - 12 mg
- Magnesium 10 - 15 mg

Beliebte Kürbisarten: Muskatkürbis, Hokkaido, Butternuss, Gelber Zentner, Spaghettikürbis
Tipp: Die beiden köstlichen Speisekürbisse (Hokkaido und Butternuss) können Sie, bevor sie verarbeitet werden, im Backrohr bei geringer Temperatur (ca. 35 °C) erhitzen. Die Schale darf nicht braun werden. Die Kürbisse lassen sich dann besser verarbeiten. Beim Hokkaido kann man auch die Schale essen.
Wenn‘s beim Kochen schnell gehen muss
Mit folgenden Tipps geht’s schnell: Kürbis auseinanderschneiden, mit einem großen Löffel die Kerne rausschaben, in kleine Stücke schneiden, kurz blanchieren und portionsweise einfrieren. Wenn Sie ihn nicht blanchieren, kann er zäh werden.
Wenn Sie ein bisschen mehr Zeit zum Kochen haben
Haben Sie mehr Zeit, dann gibt’s viele Möglichkeiten den Kürbis haltbar zu machen. Beim Kürbis können Sie nicht nur das Fruchtfleisch, sondern auch die Kerne verarbeiten. Tipps, wie Sie Kürbisskerne trocknen, lesen Sie im Artikel "Kürbiskerne trocknen - so geht's".
Wir haben 2 köstliche Rezepte von "Kostbarmacher", die dazu noch einfach zum Zubereiten sind:
Bitterere Kürbisse nicht verspeisen!
Sollte Ihr Kürbis oder Kürbisgericht bitter schmecken, dann sofort entsorgen! Die giftigen Bitterstoffe Cucurbitacine schaden der Magen- und Darmschleimhaut. Weder durch Kochen noch durch Einfrieren werden die Giftstoffe zerstört.
Giftige Kürbisse entstehen meistens durch selbstgezogene Samen! Verwenden Sie daher am besten Kürbiskerne aus den Samenpäckchen. Eine große Auswahl gibt’s in Ihrem Lagerhaus.
Kürbisse für Halloween
Zum Schnitzen verwendet man eher große, nicht zum Verzehr geeignete Zierkürbisse, wie den Kronkürbis und Krallenkürbis. Die Zierkürbisse haben eine harte Schale und sind daher sehr gut zum Schnitzen geeignet. Außerdem gibt es Zierkürbissen in verschiedene Farben. Im Artikel "Kürbisse für Halloween schnitzen" gibt es eine Anleitung zum Kürbisschnitzen.
Wie Sie Kürbisse zum Leuchten bringen, erfahren Sie im Video.
Kürbis Tonic-Marmelade
Kürbis-Ketchup
Kleines Kürbislexikon
- Der Kürbis wurde schon 10.000 v.Chr. angebaut.
- Es gibt über 800 Zier- bzw. Genusskürbisse.
- Unsere heutigen Kürbisse stammen von 3 Wildkürbisse ab:
Riesen-Kürbis, Garten-Kürbis (wurde 1492 auf Kuba von Christoph Kolumbus entdeckt) und Moschus-Kürbis - Der Kürbis ist eine Beerenfrucht, wenn auch eine Große. Kerne, die frei im Fruchtfleisch liegen zählen zum Beerenobst. Der Kürbis wird wegen seiner Süße dem Obst zugeordnet, gehört aber auch zum Gemüse, da es sich um eine einjährige Pflanze handelt. Wie auch immer: Er ist gesund und schmeckt!
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