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Material zur Stecklingvermehrung von Rosen

Rosen vermehren mit Stecklingen: So funktioniert’s Schritt für Schritt

Sie möchten Ihre Lieblingsrose vermehren oder Ihren Garten mit neuen Rosen bereichern? Dann ist die Vermehrung durch Stecklinge genau das Richtige. Diese Methode ist einfach, kostengünstig und ideal für Hobbygärtner. Mit etwas Geduld und ein paar Tricks entsteht aus einem einzelnen Rosentrieb schon bald eine eigenständige Pflanze. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Rosen sich für Stecklinge eignen und wann der beste Zeitpunkt ist. Außerdem erhalten Sie eine einfache Anleitung inklusive Video.

Wie kann man Rosen vermehren?

Wer Rosen selbst vermehren möchte, hat mehrere Möglichkeiten. Die gängigste Methode ist die Vermehrung über Stecklinge. Dabei werden Triebteile der Rose abgeschnitten, die dann neue Wurzeln bilden. Doch auch andere Wege führen zum Ziel. Die Vermehrung durch Stecklinge kann in unterschiedlichen Varianten erfolgen. Sie können die Stecklinge in einen Topf geben, aber auch in Honig, in eine Kartoffel oder in Wasser.

 

Anbei finden Sie eine Übersicht über die verschiedenen Varianten:

 

Methode

Beschreibung

Vermehrung durch Stecklinge

Ein einjähriger Trieb wird im Sommer geschnitten und in Erde oder Substrat gesteckt. Mit richtiger Pflege bildet er Wurzeln und wächst zu einer eigenständigen Rose heran.

Vermehrung in einer Kartoffel

Der Steckling wird in eine rohe Kartoffel gesteckt und mitsamt dieser in die Erde gesetzt. Die Kartoffel speichert Feuchtigkeit und schützt vor dem Austrocknen. Wichtig ist ein heller, feuchter Standort ohne direkte Sonne.

Rosen vermehren im Wasser

Der Steckling wird in ein Glas mit Wasser gestellt. Das Wasser muss regelmäßig gewechselt werden. Die Methode ist einfach, aber die spätere Umstellung auf Erde kann heikel sein.

Vermehrung mit Honig

Der Steckling wird in Honig getaucht, bevor er in die Erde kommt. Honig wirkt antibakteriell und fördert die Wurzelbildung.

 

Weitere Methoden zum Vermehren von Rosen sind zum Beispiel das Absenken der Triebe in die Erde. Oder auch die Veredelung von beispielsweise Wildrosen. Diese Techniken sind aufwändiger und nur für geübte Gärtner geeignet.

Welche Rosen eignen sich zum Vermehren mit Stecklingen?

Für die Stecklingsvermehrung eignen sich vor allem robuste und wuchsfreudige Rosensorten. Dazu zählen Strauchrosen, Kletterrosen, Bodendeckerrosen und Ramblerrosen. Diese Gruppen bilden oft kräftige, einjährige Triebe, die sich gut bewurzeln lassen.

 

Edelrosen oder stark veredelte Sorten lassen sich hingegen nur schwer oder gar nicht über Stecklinge vermehren.

Wann Rosen durch Stecklinge vermehren?

Der ideale Zeitpunkt für die Vermehrung von Rosen durch Stecklinge liegt im Hochsommer zwischen Juli und August. In diesem Zeitraum haben die Rosen bereits neue, kräftige Triebe ausgebildet, die teilweise schon verholzt sind.

Diese sogenannten halb verholzten Triebe bieten die besten Voraussetzungen, um Wurzeln zu bilden. Wichtig ist, dass die Stecklinge gesund und frei von Krankheiten oder Schädlingen sind. Vermeiden Sie sehr junge, weiche Triebe oder bereits stark verholzte Abschnitte, diese wurzeln meist schlechter.

Tipp: Wählen Sie einen trockenen, aber nicht zu heißen Tag für das Schneiden der Stecklinge. Ideal ist der Schnitt in den kühleren Morgenstunden.

Rosenzweig abschneiden

Das brauchen Sie für das Vermehren von Rosen

Bevor Sie mit dem Vermehren Ihrer Rosen starten, lohnt sich ein kurzer Blick auf die nötige Ausstattung. Viele Dinge haben Sie vermutlich bereits zu Hause.

 

  1. Gartenschere zum sauberen Schneiden der Triebe

  2. Tontopf mit Ablaufloch für überschüssiges Wasser, mindestens 30 – 40 cm tief

  3. Rosenerde oder Anzuchterde

  4. Gießkanne oder Sprühflasche – zum vorsichtigen Befeuchten

  5. Durchsichtige Abdeckung – z. B. Glas, Gefrierbeutel oder PET-Flasche

  6. Gartenhandschuhe – zum Schutz vor Stacheln

Rosen vermehren mit Stecklingen in 5 Schritten

Rosen über Stecklinge zu vermehren ist einfacher, als viele denken. Mit etwas Geduld, dem richtigen Zeitpunkt und wenigen Handgriffen ziehen Sie aus einem einzelnen Trieb eine neue Pflanze. Wir zeigen Ihnen, wie’s in 5 Schritten gelingt.

Schritt 1: Geeigneten Trieb auswählen & zuschneiden

 

Suchen Sie sich einen schönen, kräftigen und gesunden Trieb aus. Am besten wählen Sie einen gerade abgeblühten Trieb aus. Der Trieb sollte mindestens 5 Augen haben. Schneiden Sie mit einer scharfen, sauberen Gartenschere ein etwa 10 – 20 cm langes Stück vom ausgewählten Trieb ab.

 

Kürzen Sie die dünne Spitze oberhalb eines gut entwickelten Blattes ab. Von unten her kürzen Sie den Stängel um ungefähr 3 mm unterhalb des ersten Blattes. Die unteren Blätter entfernen, damit diese nicht in der Erde faulen. Der Stängel sollte im unteren Bereich mind. 5 cm blattfrei sein. Nur die oberen Blätter bleiben übrig, die keinen Kontakt zur Erde haben.

Schritt 2: Topf vorbereiten

Am besten verwenden Sie einen Tontopf mit 30 bis 40 cm Höhe, da Rosen Tiefwurzler sind. Über das Wasserabzugsloch kommt eine Tonscherbe. Dann füllen Sie den Topf mit Rosenerde oder Anzuchterde an.

 

Schritt 3: Rosen Steckling einsetzen

Stecken Sie den Zweig ca. 5 cm in die Erde, damit sich möglichst viele Wurzeln bilden können. Die unteren Blätter dürfen dabei die Erde nicht berühren. Anschließend den Setzling kräftig gießen. Die Erde und der Tontopf sollen gut durchfeuchtet sein.

Steckling einsetzen

Schritt 4: Feucht und geschützt halten

Packen Sie den Tontopf mit dem Setzling in ein durchsichtiges Plastiksackerl und binden Sie es anschließend oben zu. Der Rosenzweig soll noch locker darunter Platz haben. Dann stechen Sie mit einer Schere ein paar Löcher ins Sackerl, damit der Steckling darunter ausreichend Luft bekommt.

Der Topf wird an einen geschützten, halbschattigen Ort gestellt. Sobald der Steckling Wurzeln bildet, treibt er aus. Das kann ein paar Wochen dauern. Spätestens dann gehört das Sackerl entfernt.

 

Schritt 5: Rosensteckling aussetzen

Im darauffolgenden Jahr wird der Steckling in einen größeren Topf oder ins Beet gesetzt. Der ideale Zeitpunkt dafür ist nach den Eisheiligen Mitte Mai.

Kleines Gewächshaus basteln

Weitere Tipps für eine erfolgreiche Vermehrung von Rosen

Das Vermehren von Rosen ist eine praktische Methode, um den Garten zu verschönern. Und es macht richtig Freude, zu sehen, wie eine neue Rose entsteht.

 

Damit das gelingt, lohnt es sich, auf ein paar Details zu achten:

  • Verwenden Sie immer frische, hochwertige Rosen- oder Anzuchterde, um die Bildung von Schimmel und Keimen zu vermeiden.

  • Auch die Sauberkeit der Töpfe spielt eine große Rolle. Tongefäße sollten gründlich gereinigt sein, damit sich keine Pilze oder Schädlinge einnisten können. 

  • Neue Töpfe am besten vor dem Gebrauch einmal gut mit Wasser ausspülen.

 

Noch mehr Tipps rund um die richtige Pflege Ihrer Rosen finden Sie im Artikel „Rosen pflanzen und pflegen – auf was man achten sollte“.

Fazit: Mit Stecklingen Rosen ganz einfach selbst vermehren

Die Vermehrung von Rosen mit Stecklingen ist eine unkomplizierte und kostengünstige Methode. Sie gelingt auch ohne gärtnerisches Vorwissen gut. Mit etwas Geduld und den passenden Bedingungen lässt sich aus einem einzelnen Trieb eine neue, kräftige Rose ziehen. Ob für den eigenen Garten oder als Geschenk, selbst gezogene Rosen sind etwas ganz Besonderes und machen einfach Freude.

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