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Mann gibt Nadelgehölze in den Häcksler

Gartenabfälle häckseln: Tipps, Vorteile und Anleitung für Hobbygärtner

Überall, wo Sträucher, Hecken oder Bäume wachsen, entstehen Gartenabfälle. Das Häckseln davon spart Platz und schont die Umwelt. Mit einem Gartenhäcksler machen Sie aus Schnittgut und Pflanzenresten wertvolles Material. Das ist ideal als Mulch, für den Kompost oder zur Verbesserung des Bodens. Wir zeigen Ihnen, was Sie alles über das Häckseln wissen müssen.

Gartenabfälle häckseln – die Vorteile im Überblick

Wer Gartenabfälle häckselt, spart nicht nur Platz, sondern schont auch die Umwelt. Durch das Zerkleinern von Ästen, Strauchschnitt und Staudenresten verringert sich das Volumen deutlich. So passen mehr Abfälle in die Biotonne oder auf den Kompost.


Das Häckselgut lässt sich zudem vielseitig weiterverwenden. Sie können Häckselgut als natürlichen Mulch nutzen, der Feuchtigkeit im Boden hält und Unkrautwuchs hemmt. Oder Sie geben Häckselgut zum Kompost dazu, für nährstoffreiche Gartenerde. Damit wird aus vermeintlichem Abfall ein wertvoller Rohstoff für den eigenen Garten.

Video: Alles rund ums Häckseln

Der richtige Häcksler für Ihre Gartenabfälle

Welcher Häcksler der richtige ist, hängt von Gartengröße, Art der Gartenabfälle und der verfügbaren Stromversorgung ab. Grundsätzlich wird zwischen Messerhäckslern und Walzenhäckslern unterschieden, die entweder elektrisch oder mit Benzinmotor betrieben werden.

 

Elektrisch vs. Benzin
 

  • Elektrohäcksler sind leiser, leichter und ideal für kleinere Gärten. Sie schaffen in der Regel Äste mit einer Stärke von bis zu 4,5 cm. Voraussetzung ist eine Steckdose in der Nähe oder ein geeignetes Verlängerungskabel.
     

  • Benzinhäcksler bieten deutlich mehr Leistung und eignen sich für dickere Äste sowie große Mengen an Schnittgut. Da sie unabhängig vom Stromnetz arbeiten, sind sie flexibel einsetzbar. Jedoch sind Benzinhäcksler lauter, schwerer und oft teurer in der Anschaffung.

Messerhäcksler – schnell und scharf

Messerhäcksler arbeiten mit hoher Drehzahl und Geschwindigkeit. Sie zerschneiden Äste sowie weiches Pflanzenmaterial sehr fein, wodurch ein gleichmäßiges Schnittgut entsteht. Dieses eignet sich besonders gut als Mulch, da es langsam verrottet und den Boden langfristig mit Nährstoffen versorgt.

Der große Vorteil ist also die schnelle und feine Verarbeitung. Allerdings sind Messerhäcksler sehr laut im Betrieb und weniger effektiv bei dickeren Ästen. Zudem besteht bei feuchtem Material eine höhere Gefahr von Verstopfungen.

Walzenhäcksler – kraftvoll und leise

Walzenhäcksler arbeiten deutlich leiser als Messerhäcksler und sind damit eine geräuscharme Alternative. Sie zerquetschen das Material, statt es zu zerschneiden. Dadurch wird die Oberfläche der Pflanzenreste aufgebrochen, was die Zersetzung beschleunigt – ideal für den Kompost.

Person häckselt Äste

Zudem ist die Verstopfungsgefahr bei gröberem Material gering. Nachteile sind das langsamere Arbeiten, ein gröberes Schnittbild und die eingeschränkte Eignung für sehr dicke Äste.

Die passende Ausrüstung zum Häckseln

Beim Häckseln ist Sicherheit ein wichtiger Faktor. Arbeiten Sie vorsichtig und achten Sie auf die richtige Ausrüstung.

 

Folgende Sicherheitsausrüstung ist zum Häckseln zu empfehlen:

  1. Arbeitskleidung tragen, die eng anliegt, um ein Hängenbleiben zu vermeiden.

  2. Schutzbrille oder Sichtschutz, um Augen vor Holzsplittern zu schützen.

  3. Gehörschutz, da Häcksler sehr laut sein können.

  4. Arbeitshandschuhe, um Schnittverletzungen zu verhindern.

  5. Feste, geschlossene Arbeitsschuhe für sicheren Stand.

Was kann man häckseln – und was nicht?

Nicht jedes Material aus dem Garten eignet sich zum Häckseln. Wer weiß, was in den Häcksler darf und was besser nicht, arbeitet sicherer und schont gleichzeitig das Gerät.

Geeignet zum Häckseln:

  • Äste und Zweige (trocken oder frisch)

  • Staudenreste

  • Trockene Sonnenblumen- und Maisstängel

  • Dickere Ranken (z. B. von Kürbis oder Bohnen)

  • Laub (in kleinen Mengen)

Nicht geeignet zum Häckseln:

  • Kranke oder von Schädlingen befallene Pflanzen

  • Nasses Gras oder große Mengen Laub (führt zu Verstopfung)

  • Küchenabfälle

  • SteineErde oder sandige Wurzeln

  • Metall- oder Plastikteile

Frau befreit Äste vom Laub zum Häckseln

Hinweis: Verwenden Sie nur gesunde Pflanzenteile zum Häckseln. Schädlinge oder Pilze an Pflanzenteilen überstehen den Winter und befallen dann im nächsten Jahr gesunde Pflanzen.

 

Tipps für effizientes Häckseln:

  1. Nur trockenes oder leicht feuchtes Material verwenden, um Verstopfungen zu vermeiden.

  2. Äste vorher von Erde, Steinen, Plastik oder Schnüren befreien.

  3. Längere Äste kürzen, damit sie leichter eingeführt werden können.

  4. Auf den maximalen Durchmesser des Häckslers achten (bei Kleinhäckslern oft ca. 4,5 cm).

  5. Material gleichmäßig zuführen und nicht in zu großen Mengen auf einmal einfüllen.

Gartenabfälle häckseln – So geht’s

Nachdem die Ausrüstung bereitsteht, kommt es auf die richtige Vorgehensweise an. So häckseln Sie Gartenabfälle sicher, effizient und ohne Probleme.

 

1. Häcksler aufstellen

Stellen Sie den Häcksler stets auf eine stabile, ebene Fläche, um einen sicheren Stand zu gewährleisten. Elektrische Geräte platzieren Sie am besten in der Nähe einer Steckdose. Ist das nicht möglich, sorgt ein geeignetes Verlängerungskabel für die notwendige Stromversorgung.

 


2. Material vorbereiten

Am besten verwenden Sie nur trockene Pflanzenteile, da diese den Häcksler nicht verkleben. Kürzen Sie längere Äste, damit sie besser in den Häcksler passen. Befreien Sie dann das Material gründlich von Erde, Wurzelballen sowie Fremdkörpern wie Plastik oder Schnüren. Bei Kleinhäckslern sollten Zweige nicht dicker als ca. 4,5 cm sein.

3. Schutzmaßnahmen

Tragen Sie beim Häckseln immer geeignete Schutzkleidung. Dazu gehören eine Schutzbrille und feste Handschuhe, um Augen und Hände vor Verletzungen zu schützen. Zusätzlich sollten Sie einen Gehörschutz aufsetzen, da Häcksler oft sehr laut arbeiten.

4. Häckseln

Schieben Sie die Äste gleichmäßig und vorsichtig in den Einfülltrichter, um ein Verklemmen zu vermeiden. Überlasten Sie die Maschine nicht. Füllen Sie das Material bei Bedarf portionsweise ein, damit der Häcksler sauber und effizient arbeiten kann.

Tipp: Heben Sie ein paar trockene Pflanzenteile bis zum Schluss auf. Die reinigen den Häcksler und entfernen feuchte und nasse Blätter.

Mann häckselt Äste im Frühling im Garten

Häckselgut Verwendung: So nutzen Sie Gartenabfälle im Garten

Nach dem Häckseln stellt sich die Frage: Wie kann man das gehäckselte Material am besten im Garten nutzen? Häckselgut lässt sich vielseitig einsetzen. Sie können es sowohl zur Bodenverbesserung im Kompost als auch als schützende Mulchschicht für Beete und unter Bäumen nutzen.

Häckselgut optimal für den Kompost nutzen

Gehäckseltes Material eignet sich hervorragend für den Kompost. Vermengen Sie dafür einen Teil Häckselgut mit zwei Teilen frischem Rasenschnitt. Diese Mischung lockert den Kompost auf und verhindert, dass die Grashalme anfangen zu faulen. So verläuft die Zersetzung optimal. Alles über Kompost erfahren Sie im Artikel „Der Komposter für den Garten“.

Gehäckseltes Material als Mulch für Gartenflächen

Auch in Gartenbeeten oder unter Bäumen ist Häckselgut sehr nützlich. Verteilen Sie zunächst einige Hornspäne, um einem möglichen Stickstoffmangel vorzubeugen. Anschließend können Sie das Häckselgut etwa 10 cm dick auftragen. Es dient so als natürlicher Mulch, schützt den Boden vor Austrocknung und reduziert gleichzeitig das Unkrautwachstum.

Häckselgut wird als Mulchschicht verwendet

Gartenhäcksler richtig pflegen und warten

Ein gut gepflegter Gartenhäcksler arbeitet nicht nur effizienter, sondern hält auch deutlich länger. Regelmäßige Reinigung und Wartung sind daher unverzichtbar. Achten Sie darauf, niemals zu viel Material auf einmal einzufüllen – so vermeiden Sie Überlastung und Verstopfungen. Das Häckselgut sollte möglichst trocken und frei von Erde sein, um ein Verkleben der Messer und unnötigen Verschleiß zu verhindern.


Mit der Zeit verlieren die Messer an Schärfe, was die Verarbeitungsgeschwindigkeit verringert und den Motor stärker belastet. Lassen Sie stumpf gewordene Messer in einer Lagerhaus-Fachwerkstätte fachgerecht austauschen. Ein regelmäßiger Messerwechsel sorgt nicht nur für sauberes Schnittgut, sondern schont auch das Gerät. So bleibt Ihr Häcksler lange einsatzbereit und liefert zuverlässig beste Ergebnisse.

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