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Mann grundiert Wand mit einem Sprühgerät

Wände grundieren: Tiefengrund, Haftgrund & Co. erklärt

Egal, ob Neubau oder Renovierung, die Erneuerung des Wandbelags ist fast immer Teil der Aufgaben. Mithilfe einer Grundierung können selbst problematische Untergründe optimal auf die nächsten Arbeitsschritte vorbereitet werden. Wir verraten Ihnen, was der Unterschied zwischen Tiefengrund, Haftgrund und Co. ist und erklären, wie Sie beim Grundieren der Wände am besten vorgehen.

Was ist eine Wand-Grundierung?

Bei der Grundierung handelt es sich in der Regel um eine transparente und dünne Flüssigkeit, die auf die Wand aufgetragen wird, damit der danach folgende Wandbelag hält. Eine Grundierung ist immer empfehlenswert, egal ob Sie Ihre Wände tapezieren, streichen oder verputzen.

 


Wichtig ist, darauf zu achten, die passende Grundierung für den jeweiligen Untergrund zu wählen, um ein optimales Ergebnis zu erhalten. Mag die Grundierung auf den ersten Blick wie ein Mehraufwand erscheinen, erleichtert sie Ihr Vorhaben tatsächlich ungemein. Denn durch die Verwendung der passenden Grundierung ist die darauffolgende Maler- oder Tapezierarbeit leichter, schneller und weniger kostenintensiv. 

 


Die Grundierung erfüllt eine Reihe von wichtigen Aufgaben:

  1. Reduktion der Saugfähigkeit des Untergrunds
  2. Festigung des Untergrunds
  3. Verbesserte Haftung
  4. Isolierung gegen Feuchtigkeit
  5. Geringerer Streichaufwand durch höhere Deckkraft
  6. Schutz vor Flecken und Verfärbungen

Wann ist eine Wand-Grundierung notwendig?

Grundsätzlich lohnt es sich immer, die Wände und Decken vor der Weiterverarbeitung zu grundieren. Wir erklären Ihnen, auf welchen Untergründen Sie auf jeden Fall eine Grundierung auftragen müssen.

 


Übrigens: Handelt es sich um unverputzte Wände, kann die Wahl des passenden Innenputzes die Grundierung ersetzen. Lesen Sie mehr darüber in unserem Artikel über die richtige Vorbereitung Ihrer unverputzten Innenwände

Poröse Untergründe

Ist der Untergrund besonders porös, lose oder sandend, erfüllt die Grundierung mehrere Aufgaben. Sie festigt den Untergrund, gleicht Risse aus und sorgt für die optimale Haftung. Dadurch entsteht eine ebene Oberfläche, optimal vorbereitet für die Weiterverarbeitung.

Mit einem Klebeband können Sie die Beschaffenheit Ihres Untergrunds rasch und einfach testen. Befestigen Sie das Klebeband an der Wand und ziehen Sie es ruckartig ab. Sind auf dem Klebeband Rückstände zu sehen, deutet das auf einen porösen und sandenden Untergrund hin.

Tipp: Lesen Sie im Artikel “Risse und Löcher in Wänden ausbessern”, wie Sie Reparaturen an den Wänden schnell und einfach vornehmen.

Frau bereitet Wand zum Streichen vor

Saugende Untergründe

 

Saugende Untergründe absorbieren Feuchtigkeit besonders schnell. Zu den stark saugfähigen Untergründen gehören Stuck, Zement, Holz oder Gips. Die Grundierung reduziert die Saugfähigkeit und verfestigt den Untergrund, damit der Wandbelag gleichmäßig und dauerhaft haftet.

 


Testen Sie die Saugfähigkeit Ihrer Wand mit einem einfachen Wasser-Saugtest. Dazu die Wand mit einer Sprühflasche oder einem Schwamm befeuchten und beobachten, wie schnell die Feuchtigkeit verschwindet. Wird sie rasch eingesaugt, ist eine Grundierung notwendig.

Farbige bzw. fleckige Untergründe

Für farbige bzw. verschmutzte Untergründe gibt es passende Grundierungen, die dafür sorgen, dass die alte Farbe oder vorhandene Verfärbungen und Flecken nicht durchscheinen. Diese Art der Grundierung sorgt dafür, dass Farbtonunterschiede ausgeglichen werden und die Deckkraft der neuen Farbe verbessert wird.

Bei fleckigen oder verschmutzten Wänden, etwa aufgrund von Nikotin, Ruß oder Fett, deckt die Grundierung die Flecken einerseits ab und garantiert andererseits, dass sie nicht erneut durchschlagen.

Fleckiger Untergrund wird auf Grundierung vorbereitet

Unterschiedliche Saugfähigkeit

 

Besteht ein Untergrund aus verschiedenen Materialien, etwa bei einer ausgebesserten Wand mit verspachtelten Stellen, ist eine Grundierung unbedingt notwendig. Denn die unterschiedliche Zusammensetzung des Untergrunds bedeutet auch, dass nicht jedes Material gleich saugfähig ist.

 

Beim Auftragen von Wandfarbe, Tapetenkleister und Co. können Unregelmäßigkeiten entstehen. Auch die Haftung kann sich unterscheiden, was dazu führt, dass der Wandbelag sich an manchen Stellen löst. Eine passende Grundierung gleicht die unterschiedliche Saugfähigkeit aus und sorgt für gleichmäßige Ergebnisse. 

Grundierungen im Überblick: Welche Arten gibt es?

Um die gewünschte Wirkung zu erhalten, ist es essenziell, die passende Grundierung für Ihren Untergrund zu wählen. Am häufigsten zum Einsatz kommen Haftgrund und Tiefengrund. Doch es gibt noch einige weitere Grundierungen, die in bestimmten Fällen besser geeignet sind.

 


Tiefengrund: für poröse und saugende Untergründe


Tiefengrund wird als Grundierung von mineralischen oder stark saugenden Flächen verwendet (z. B. Kalk- und Zementputze oder Gipskarton). Der Tiefengrund dringt tief in den Untergrund ein, reduziert das Saugverhalten und gleicht unterschiedliche Saugeigenschaften, etwa bei verspachtelten Wänden, aus. Der darauf folgende Anstrich oder Tapetenkleister kann dadurch gleichmäßig trocknen, decken und haften. Tiefengrund eignet sich außerdem für sandende und poröse Untergründe, da er den Untergrund verfestigt und Staub bindet.

 

Wichtig ist, weder zu viel noch zu wenig Tiefengrund aufzutragen, damit er seine Eigenschaften entfalten kann. Während im Außenbereich auch ein lösemittelhaltiger Tiefengrund verwendet werden kann, sollten Sie im Innenbereich lieber auf einen wasserlöslichen Tiefengrund setzen. Obwohl wasserlösliche Produkte etwas weniger gut in den Untergrund eindringen, ist die Schadstoffbelastung und somit das Gesundheitsrisiko sehr viel geringer. 

 

Im Artikel „Tipps für den Innenanstrich" lesen Sie, worauf Sie beim anschließenden Ausmalen achten sollten. 

Haftgrund: wenn Farbe oder Putz besser haften soll

Haftgrund wird aufgetragen, damit Mörtel, Estrich oder Beton besser halten und widerstandsfähiger werden. Auf glatten Untergründen sorgt er zudem dafür, dass neue Schichten wie Putz, Fliesen oder Farbe fest haften und nicht so leicht reißen oder abbröckeln. Ideal ist Haftgrund für alle nicht saugfähigen, mineralischen Untergründe wie Beton. Auch zur Versiegelung von Holzflächen wird Haftgrund verwendet.

Die Verarbeitung erfolgt im sogenannten „Nass-in-Nass-Verfahren“. Die Haftgrundierung wird gleichmäßig und vollflächig aufgesprüht und sollte noch feucht sein, wenn man den Mörtel aufbringt.

Mann grundiert Wand mit Haftgrund

Putzgrund: optimale Basis für Putz und Streichputz

Wie der Name bereits andeutet, kommt Putzgrund vor dem Verputzen zum Einsatz. Putzgrund enthält oft zusätzliche Inhaltsstoffe wie Quarzsand, damit die Oberfläche besonders stabil und griffig wird.

Durch das Auftragen von Putzgrund schaffen Sie optimale Voraussetzungen für das Verputzen und verhindern das Durchschlagen von Flecken. Es gibt verschiedene Arten von Putzgrund, je nachdem, ob der darauf folgende Putz mineralisch oder organisch ist. Im Zweifel wenden Sie sich an unsere kompetenten Mitarbeiter, um die richtige Wahl zu treffen. 

Person verputzt Wand nach dem Auftragen von Putzgrund

Fliesengrund: sichere Grundlage fürs Fliesenlegen

Planen Sie, auf einer Wandfläche Fliesen anzubringen, benötigen Sie als Vorbereitung einen speziellen Fliesengrund. Der Fliesengrund wird direkt auf den Untergrund aufgetragen und sorgt dafür, dass Fliesenkleber oder Fliesenlack gut haften.

Obendrein reguliert er die Saugfähigkeit von Untergründen wie Beton, Putz und Gipskarton. Das ist besonders wichtig, da diese saugenden Untergründe dem Fliesenkleber die Feuchtigkeit entziehen und somit weniger Haftung bewirken. Mit dem passenden Fliesengrund erhalten Sie ein zufriedenstellendes, langlebiges Ergebnis.

Wir empfehlen beim Verlegen von Fliesen Haftemulsion und Fliesengrund von Meister. Das hochwertige Baustoff- und Bauchemie-Sortiment von Meister bekommen Sie exklusiv im Lagerhaus.

Fliesengrund auftragen vor dem Fliesenlegen

Pigmentierter Tapeziergrund: gleichmäßiger Untergrund für Tapeten

Möchten Sie Ihre Wände tapezieren, ist der pigmentierte Tapeziergrund die richtige Wahl. Dieser macht den Untergrund besonders tragfähig und gleichmäßig saugend. Durch die Farbpigmente schafft er eine einheitlich helle Oberfläche, damit der Untergrund bei der Tapete nicht durchscheint.

Das ist besonders vorteilhaft, wenn die Wand bereits tapeziert, fleckig oder farbig ist. Auch bei ausgebesserten Wänden ist Tapeziergrund die optimale Basis für das Tapezieren. Verspachtelte Flächen scheinen so nicht durch und die Tapeten haften gleichmäßig aufgrund der angepassten Saugfähigkeit.

Mann tapeziert Zimmer nach dem Grnudieren

Wände grundieren: Diese Dinge braucht man

Die Grundierung kann entweder gestrichen oder aufgesprüht werden. Egal, für welche Variante Sie sich entscheiden, wichtig ist, den Raum entsprechend vorzubereiten. Das heißt: Ausräumen, abdecken und abkleben. Erst dann sollten Sie mit dem Grundieren beginnen. Dazu benötigen Sie das jeweilige Zubehör zum Streichen bzw. ein Sprühgerät sowie die Grundierung.


Hier eine Übersicht über die notwendigen Materialien:

  1. Abdeckmaterialien: Abdeckplane, Klebeband, etc.
  2. Farbwalzen und Pinsel in verschiedenen Größen
  3. Tiefengrundbürste
  4. Grobe Bürste zur Beseitigung von Verschmutzungen
  5. Feinsprühpistole (falls gewünscht)
  6. Eimer, Wannen, Abstreifgitter
  7. Grundierung

So wird eine Wand grundiert

Bevor Sie mit der Grundierung Ihrer Wände beginnen, lesen Sie unsere einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung. So gelingt die Grundierung garantiert.
 

 

Schritt 1: Wand prüfen und vorbereiten

 

Finden Sie heraus, welcher Untergrund vorliegt. Nur wenn Sie wissen, welche Eigenschaften Ihr Untergrund hat (porös, sandend, saugfähig, etc.), können Sie die passende Grundierung auswählen.

 


Schritt 2: Die richtige Grundierung auswählen


Anschließend können Sie dazu übergehen, das passende Produkt zu wählen. Für glatte Oberflächen eignet sich ein Haftgrund, für poröse oder saugende Untergründe ein Tiefengrund. Planen Sie, die Wände nach dem Grundieren zu Verputzen, Tapezieren oder Fliesen zu legen, gibt es auch dafür spezielle Grundierungen. Fragen Sie unsere Experten im Lagerhaus nach den unterschiedlichen Produkteigenschaften.

 


Schritt 3: Grundierung anmischen & Werkzeuge bereitlegen

 

Dieser Schritt ist entscheidend, um nicht während des Grundierens ungeplante Pausen einlegen zu müssen. Denken Sie daran, alle Möbel, Fenster und Türen abzudecken bzw. abzukleben, um Verschmutzungen vorzubeugen. Legen Sie sämtliche Werkzeuge und Materialien zurecht, vom Pinsel bis zum Eimer. Lesen Sie die Herstellerangaben zur Grundierung sorgfältig. Je nach Produkt kann es notwendig sein, die Grundierung anzumischen. In jedem Fall sollte die Grundierung vor der Verwendung gut durchgerührt werden.

 


Schritt 4: Grundierung gleichmäßig auftragen

 

Um ein zufriedenstellendes, wirkungsvolles Ergebnis zu erhalten, muss die Grundierung gleichmäßig aufgetragen werden. Wenn Sie über Erfahrung mit Sprühgeräten verfügen, können Sie damit die Grundierung besonders rasch und gleichmäßig auftragen.
Für Laien empfiehlt sich die Verwendung von Streichutensilien wie Farbrolle und Pinsel. Achten Sie darauf, weder zu viel noch zu wenig Grundierung aufzutragen. Eventuell kann ein zweiter Anstrich vonnöten sein, etwa wenn ein besonders saugender Untergrund die erste Schicht Tiefengrund schnell einsaugt.

 


Schritt 5: Trocknungszeit einhalten

 

Je nach Art der Grundierung variiert die Trocknungszeit. Lesen Sie dazu die Herstellerangaben sorgfältig. Grundsätzlich gilt, dass die Grundierung zumindest über Nacht trocknen sollte, bevor Sie mit der Weiterverarbeitung Ihrer Wand beginnen.
Tipp: Besonders schnell trocknet die Grundierung, wenn Sie Luftentfeuchter und Bautrockner einsetzen.

 


Schritt 6: Wand für den nächsten Arbeitsschritt vorbereiten

 

Nach Ablauf der notwendigen Trocknungszeit können Sie mit den nächsten Arbeitsschritten loslegen. Dabei kann es sich um Verputzen, Spachteln, Streichen, Tapezieren oder Fliesen legen handeln.

Fazit: Sauber grundiert = perfekt gestrichen

Die passende Grundierung sorgt dafür, dass Ihre weiteren Arbeitsschritte weniger kostenintensiv und zeitaufwendig sind. Denn obwohl nicht unbedingt jede Wand grundiert werden muss, lohnt sich eine Grundierung in vielen Fällen. Sie sorgt dafür, dass der Untergrund stabiler, ausgeglichener und optimal haftend ist. Außerdem gibt es spezielle Grundierungen, die verhindern, dass Feuchtigkeit durchdringt oder Flecken durchscheinen. Die Anfälligkeit für Schäden wird verringert.

 


Planen Sie nach der Grundierung einen Innenanstrich, ist es normalerweise nicht notwendig, die Wand mehrmals zu streichen, da die Grundierung die Deckkraft erhöht. Somit sparen Sie Zeit und Geld.

 


Erkundigen Sie sich in Ihrem Lagerhaus über die verschiedenen Grundierungen und schaffen Sie perfekte Voraussetzungen für strahlende Wände.

Frisch gestrichenes Zimmer mit Leiter und Malerzubehör

FAQs: Wir beantworten alle Fragen rund um Wand-Grundierung

Wann muss eine Wand grundiert werden?

Wenn der Untergrund porös, sandend, besonders saugfähig oder glatt und schlecht haftend ist, muss eine Wand grundiert werden. Grundsätzlich empfiehlt sich eine Grundierung fast immer, auch wenn sie nicht zwingend notwendig ist.

 


Woher weiß ich, welche Grundierung ich verwenden soll?

Die passende Grundierung hängt einerseits vom Untergrund und andererseits von der Weiterverarbeitung der Wand ab. Es gibt Haft- und Tiefengrundierungen in unterschiedlichen Ausführungen, geeignet für verschiedene Anwendungen.

 


Wann sollte man Haftgrund und wann Tiefengrund verwenden?

Haftgrund eignet sich für glatte, nicht saugfähige, mineralische Untergründe und dient dazu, für die notwendige Haftung zu sorgen, ohne tief in den Untergrund einzudringen. Tiefengrund eignet sich für poröse oder besonders saugfähige Untergründe, dringt tief ein und sorgt für Stabilität, Reduzierung der Saugfähigkeit und Staubbindung.

 


Welche Grundierung sollte ich vor dem Streichen verwenden?

Vor dem Streichen verwendet man entweder einen Tiefengrund, wenn der Untergrund porös oder besonders saugfähig ist, oder einen Haftgrund, wenn der Untergrund glatt und nicht saugfähig ist.

 


Wie trage ich am besten Grundierung auf?

Grundierung kann wie Wandfarbe mit Pinseln und Farbrollern aufgetragen werden. Außerdem gibt es eigene Tiefgrundbürsten. Alternativ kann ein Sprühgerät verwendet werden.

 


Wie lange muss eine Grundierung einziehen?

Informationen darüber, wie lange die verwendete Grundierung einziehen muss, findet man in den Herstellerangaben. Als Faustregel gilt, die Grundierung über Nacht bzw. mindestens 12 Stunden trocknen zu lassen.

 


Was passiert, wenn man Wände nicht grundiert?

Abhängig von der Art des Untergrunds kann das Weglassen der Grundierung mehr oder weniger Einfluss auf das Endergebnis haben. Besonders saugfähige, poröse, sandende oder ungleichmäßige Wände müssen unbedingt tiefengrundiert werden, damit der danach folgende Wandbelag hält. Und auch glatte, nicht saugfähige Untergründe benötigen eine Grundierung, damit Wandfarbe, Tapetenkleister, Fliesenkleber und Co. haften.

 


Muss man Wände grundieren vor dem Tapezieren oder Streichen?
Je nach Untergrund müssen Wände vor dem Tapezieren oder Streichen grundiert werden. Nur bei gleichmäßig saugenden, festen und nicht sandenden Untergründen kann auf eine Grundierung verzichtet werden. Vor dem Tapezieren empfiehlt sich die Verwendung eines pigmentierten Tapeziergrunds. 

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