Sowohl beim Hausbau als auch bei der Sanierung ist die Wahl des passenden Dämmstoffs für die verschiedenen Gebäudebereiche ein zentrales Thema. Denn durch eine optimale Wärmedämmung werden nicht nur Energie und somit Kosten gespart, sondern auch Schäden wie etwa Schimmel vorgebeugt.
Es gibt viele verschiedene Arten von Dämmstoffen, jeweils mit unterschiedlichen Eigenschaften. Von den immer beliebter werdenden natürlichen Dämmstoffen, über mineralische Dämmstoffe bis hin zur synthetischen Dämmung gilt es, die passende Wahl für Ihr Projekt zu treffen. Wir verraten Ihnen, was Sie zum Thema Dämmstoffe wissen sollten.
Inhaltsverzeichnis
1. Was sind Dämmstoffe?
2. Dämmstoffe-Arten: Ein Überblick
2.1. Natürliche Dämmstoffe: Nachhaltigkeit im Fokus
2.2. Mineralische Dämmstoffe: Robuste Isolierungslösungen
2.3. Synthetische Dämmstoffe: Effizienz und Vielseitigkeit
3. Dämmstoffe im Vergleich: Materialien und Einsatzbereiche
4. Fazit: Die optimale Wahl des Dämmmaterials für Ihr Bauvorhaben
Dämmstoffe sind Baustoffe, die die Übertragung von Wärme vermindern. Sie verhindern, dass im Winter Wärme verloren geht und im Sommer Hitze nach innen dringt. Je schlechter ein Stoff Wärme leitet, desto besser dämmt er. Dämmstoffe werden aus unterschiedlichen Materialien hergestellt. Sie werden als Dämmplatten, Dämmmatten, Dämmschaum oder auch losen Materialien wie Flocken oder Fasern angeboten.
Folgende Werte spielen bei der Wahl des richtigen Dämmstoffes eine Rolle:
1. Wärmeleitfähigkeit (Lambda): Diese Zahl gibt an, wie viel Wärme durch einen Stoff dringen kann. Es gilt: Je niedriger der Wert, desto weniger wärmedurchlässig und somit besser in der Dämmleistung ist der Stoff. Die Wärmeleitfähigkeit von üblichen Dämmmaterialien liegt in der Regel zwischen 0,032 und 0,045 W/mK.
2. Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert in W/m²K): Der U-Wert (früher k-Wert) ist ein Maß für die Wärmeverluste durch einen Bauteil und bezieht neben der Wärmeleitzahl (Lambda) auch die Dicke der Bauteilschicht mit ein. Je kleiner der U-Wert, desto besser ist die Wärmedämmung. Wird die Materialdicke verdoppelt, verbessert sich auch der U-Wert entsprechend.
3. Dampfdiffusion: Die Dampfdiffusion (Luftfeuchtigkeit, die durch Bauteile hindurch dringt) wird durch den µ-Wert = Dampfdiffusionswiderstand definiert. Feuchtigkeit im Dämmstoff vermindert in der Regel die Dämmwirkung und kann Bauschäden hervorrufen. Der Transport der Luftfeuchtigkeit von innen nach außen sollte deshalb nicht behindert werden.
Die Produktpalette an Dämmstoffen ist groß. Die passende Dämmung sorgt für eine bessere Energieeffizienz und weniger Heizkosten. Sowohl bei Sanierungen als auch bei Neubauten ist es Pflicht, den vorgeschrieben U-Wert zu erreichen. Er gibt an, wie viel Wärme ein Bauelement, also etwa das Dach oder die Außenwand, durchlässt.
Der höchstzulässige Wert ist im Gesamtkonzept des Energieausweises für das Gebäude errechnet und variiert je nach Gebäudeteil. Die Dämmung von Neubauten sowie die thermische Sanierung von Altbauten ist somit ein wesentlicher Bestandteil eines Bauvorhabens. Dadurch werden Energiekosten gesenkt, sommerliche Überwärmung vermieden, Nachhaltigkeit gefördert und Wohnkomfort und Raumklima verbessert.
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Nicht jeder Dämmstoff passt zu jedem Gebäudebereich. Abhängig von den jeweiligen für den Dämmstoff verwendeten Rohmaterialien unterscheiden sich die Eigenschaften. Dazu gehören die Wärmeleitfähigkeit, der Schallschutz, die Feuchtigkeitsresistenz und der Brandschutz. Diese Faktoren wirken sich auf die Art der Anwendung aus.
So muss eine Innendämmung andere Anforderungen erfüllen als eine Dach- oder Fassadendämmung. Je nach baulichen Gegebenheiten, Vorlieben und Budget kann zwischen synthetischen, mineralischen und natürlichen Dämmstoffen gewählt werden.
Natürliche Dämmstoffe: Nachhaltigkeit im Fokus
Natürliche Dämmstoffe, auch ökologische Dämmstoffe genannt, erfreuen sich großer Beliebtheit. Aufgrund ihrer Natürlichkeit sorgen sie für ein besonders angenehmes Raumklima. Sie bestehen aus nachhaltigen Materialien, deren Rohstoffe nachwachsen, weshalb sie als besonders umweltfreundlich gelten. Natürliche Dämmstoffe können so gut wie überall zum Einsatz kommen, da sie über eine gute Feuchtigkeitsregulierung verfügen. Sie sind außerdem beständig gegen Schimmel und Pilzbefall. Besonders beliebt sind Naturdämmstoffe für die Dämmung von Dach, Wand und im Innenausbau. Bei Bauteilen, die unter der Erde liegen, also für die sogenannte Perimeterdämmung (Kelleraußenwand und Bodenplatte), sind natürliche Dämmstoffe nicht die erste Wahl. Hier sind besonders druck- und wasserresistente Dämmstoffe gefragt.
Natürliche, nachhaltige Dämmstoffe sind:
Holzfaser: Gute Wärmespeicherung, schallabsorbierend und feuchtigkeitsabsorbierend, Siegel: Natureplus, Blauer Engel, FSC, PEFC
Hanf: Natürlich schimmel- und schädlingsresistent, biologisch abbaubar, gute Schalldämmung und angenehmes Raumklima, Siegel: Natureplus, Blauer Engel, FSC
Kork: Hervorragende Wärmedämmung, schallabsorbierend, feuchtigkeitsresistent, umweltfreundlich und nachhaltig, Siegel: Natureplus, Blauer Engel, FSC, PEFC
Schafwolle: Schadstoffbindend, schimmelresistent, hohe Feuchtigkeitsaufnahme und leicht zu verarbeiten, Siegel: Natureplus, Blauer Engel
Zellulose: Gute Wärmespeicherung, recyceltes Grundmaterial (Altpapier) und kostengünstig, Siegel: Natureplus, Blauer Engel, FSC, PEFC
Flachs: Feuchtigkeitsabsorbierend, sehr umweltfreundlich, schimmelresistent und gut zu verarbeiten, Siegel: Natureplus, Blauer Engel
Mineralische Dämmstoffe: Robuste Isolierungslösungen
Mineralische Dämmstoffe können sowohl aus synthetischen als auch aus natürlichen Materialien bestehen. Die Grundlage sind Stoffe wie Stein, Sand oder Kalk, oder auch Kunststoff. Bei Glaswolle werden z. B. bis zu 80 % Recyclingmaterial verwendet. Diese Art von Dämmstoffen zeichnet sich durch den hohen Brandschutz und den guten Wärmeleitwiderstand aus. Zudem punkten sie in Sachen Feuchtigkeitsregulierung und Schallschutz. Beliebte Anwendungsbereiche sind Fassade, Dach und Kellerdecke.
Zu den mineralischen Dämmstoffen zählen:
Glaswolle: Hohe Wärm- und Schalldämmung, flexibel einsetzbar und relativ günstig
Steinwolle: Sehr hitzebeständig und hervorragender Schallschutz
Blähton: Hergestellt aus Tongranulat, gute Schalldämmung, hoher Brandschutz, leichtes Material mit hoher Druckfestigkeit
Perlit: Mineralisches Granulat aus aufgeblähtem Vulkanglas, hoher Brandschutz, schimmelresistent, wasserabweisend und gute Schalldämmung
Synthetische Dämmstoffe: Effizienz und Vielseitigkeit
Unter synthetischen Dämmstoffen versteht man Dämmstoffe auf Erdölbasis. Während sie in Sachen Nachhaltigkeit keine Vorreiter sind, sind sie doch in der Anwendung sehr praktisch. Bauherren schätzen sie aus vielerlei Gründen: Synthetische Dämmstoffe sind langlebig und robust. Obendrein sind sie im Vergleich die preisgünstigste Dämmstoffvariante. XPS hält Feuchtigkeit dauerhaft stand, ohne zu verrotten, ist allerdings nicht so kostenschonend wie andere synthetische Dämmstoffe.
Durch ihre Beständigkeit können sie auch in besonders beanspruchten Bereichen zum Einsatz kommen. EPS ist beliebt für Fassadendämmungen, während XPS für Perimeterdämmungen (Kelleraußenwand und Bodenplatte) zum Einsatz kommt. Das Material wird auch zur Dämmung von Kellern verwendet, die besonderen Druckeinwirkungen und Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Bei Flachdächern findet PUR häufige Verwendung.
Beliebte synthetische Dämmstoffe sind:
Polystyrol (EPS, Styropor): Kostengünstig, wasserresistent, leicht zu verarbeiten und vielseitig einsetzbar
Extrudiertes Polystyrol (XPS): Höhere Druckfestigkeit als EPS, feuchtigkeitsbeständig und langlebig
Polyurethan (PUR/PIR): Sehr gute Wärme- und Schalldämmwerte, leicht und vielseitig einsetzbar
Phenolharz: Hohe Feuer- und Feuchtigkeitsbeständigkeit, sehr gute Wärmedämmung
Diese Tabelle bietet Ihnen eine allgemeine Übersicht über verschiedene Dämmmaterialien, einschließlich ihrer Wärmeleitfähigkeit. Derzeit sind insbesondere mineralische und synthetische Dämmstoffe gefragt, doch auch pflanzliche Alternativen gewinnen zunehmend an Beliebtheit.
Art & Material |
Eigenschaften |
Anwendung |
Wärmedämmung in Lambda |
Holzfaser (Holz) |
Gute Wärme- und Schalldämmung, feuchtigkeitsregulierend |
Dach, Decke, Wände, Boden |
0,045 – 0,070 |
Kork (Rinde der Korkeiche) |
Gute Wärme- und Schalldämmung, beständig gegen Schimmel |
Boden, Decke, Außenwände |
0,038-0,040 |
Hanf (Hanfpflanze) |
Nachhaltig, resistent gegen Schimmel, natürliche Wärmedämmung |
Dach, Decke, Wände |
0,042 |
Steinwolle (Gestein und Zusatzstoffe) |
Niedrige Wärmeleitfähigkeit, guter Schallschutz, nicht brennbar |
Dach, Decke, Wände, Innenräume |
0,033 – 0,040 |
Glaswolle (Sand oder recyceltes Glas/Altglas) |
Niedrige Wärmeleitfähigkeit, guter Schallschutz, feuchtigkeitsresistent |
Dach, Decke, Außen- und Innenwände |
0,031 – 0,044 |
EPS (Aufgeschäumtes Polystyrol) |
Vielseitig, unverrottbar, kostengünstig |
Fassade, Keller, Boden, Decke |
0,030 bis 0,040 |
XPS (Extrudiertes Polystyrol) |
Gute Wärmedämmung, feuchtigkeitsresistent |
Wände, Dach, Keller |
0,032 – 0,035 |
PUR (Erdöl, Pentan und Polyole) |
Resistent gegen Feuchtigkeit und Pilzbefall, sehr gute Dämmwirkung |
Boden, Dach (auch Flachdach), Decke, Keller |
0,023 – 0,029 |
Jedes Dämmmaterial hat unterschiedliche Eigenschaften sowie Vor- und Nachteile. Die endgültige Auswahl ist abhängig vom jeweiligen Gebäudebereich, der gewünschten Anforderung und den äußeren Einwirkungen darauf. Die Kosten, Dämmleistung und die persönlichen Prioritäten (Nachhaltigkeit, Langlebigkeit, etc.) spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. In den meisten Fällen ist eine Kombination unterschiedlicher Dämmstoffe für den jeweils betroffenen Bauteil eine gute Lösung. Ein Kellergeschoß verlangt einer Dämmung weit mehr ab als etwa Innenwände. Die Auswahl des Dämmstoffs muss also dementsprechend angepasst werden.
Synthetische Dämmstoffe überzeugen durch gute Dämmleistung und niedrige Kosten, sind allerdings derzeit noch nicht recyclebar. In stark beanspruchten Bereichen eines Gebäudes, etwa bei der Außendämmung des Kellergeschoßes, liefern sie nach wie vor das beste Ergebnis. Auch mineralische Rohstoffe zeichnen sich durch niedrige Wärmeleitfähigkeit und gute Schalldämmung aus. Sie eignen sich für fast alle Bereiche eines Gebäudes. Der allgemeine Trend bewegt sich jedoch eindeutig in Richtung Nachhaltigkeit und somit in Richtung ökologischer Dämmstoffe. Sie basieren auf natürlichen Rohstoffen, haben eine gute Dämmleistung, sind recyclebar und sorgen für ein angenehmes Raumklima.
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