
Beerengarten anlegen leicht gemacht: Tipps für Anfänger
Inhaltsverzeichnis
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Der richtige Zeitpunkt: Wann sollte man Beerensträucher pflanzen?
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Welche Beerensträucher passen in den Garten?
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Beerensträucher richtig pflanzen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
3.1 Der ideale Standort für Beerensträucher
3.2 Boden vorbereiten: So schaffen Sie die besten Voraussetzungen
3.3 Pflanzabstand: Wie viel Platz brauchen Beerensträucher?
3.4 Pflanzloch für Beerensträucher ausheben: Das ist zu beachten
3.5 Beerensträucher vorbereiten und einsetzen -
Pflegeleicht und ertragreich: Tipps zur Pflege von Beerensträuchern
4.1 Beerensträucher mulchen und düngen: Was sie wirklich brauchen
4.2 Schnitt und Erziehung: So bleiben Beerensträucher gesund und ertragreich
4.3 Beeren vor Schädlingen und Krankheiten schützen
4.4 Erntezeit und Tipps zur Lagerung der Beeren
Der richtige Zeitpunkt: Wann sollte man Beerensträucher pflanzen?
Der ideale Pflanzzeitpunkt für Beerensträucher ist im Herbst. Dann haben die Pflanzen noch vor dem Winter Zeit, Wurzeln zu bilden, und können im Frühjahr kräftig austreiben. Besonders gut geeignet ist diese Zeit für sogenannte wurzelnackte Sträucher. Das sind Pflanzen, die ohne Topf und Erde geliefert werden, meist direkt nach der Ernte vom Feld. Sie sind besonders frisch und preisgünstig, müssen aber zeitnah gepflanzt werden, da ihre Wurzeln ungeschützt sind. Stellen Sie die Pflanze ins Wasser, bis sie gepflanzt wird, damit die Wurzeln nicht vertrocknen.
Wenn Sie Containerware verwenden – also Pflanzen im Topf – sind Sie flexibler: Diese können grundsätzlich vom Frühjahr bis in den Herbst ins Freiland gepflanzt werden. Voraussetzung ist, dass der Boden nicht gefroren ist und keine Hitzeperiode herrscht. Denn solange der Boden feucht genug ist, wachsen Containerpflanzen zuverlässig an. Durch das Vorziehen im Gewächshaus sind die Beerensträucher bereits gut durchwurzelt. Dadurch nehmen sie Nährstoffe und Wasser rasch auf und entwickeln sich stabil.
Beachten Sie: Im Frühjahr benötigen frisch gesetzte Pflanzen eine gute Nährstoffversorgung, z. B. durch organischen Dünger im Pflanzloch. Im Herbst ist der Boden oft noch warm, wodurch sich feste Wurzelballen besser entwickeln können. Diese sollten vor dem Einsetzen leicht angeritzt werden, damit sich die Wurzeln gut verzweigen.
Welche Beerensträucher passen in den Garten?
Je nach Geschmack und Standort eignen sich verschiedene Beerenarten:
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Himbeeren: Sehr beliebt, tragen meist ab Juni. Sie benötigen eine Rankhilfe und bevorzugen sonnige, windgeschützte Standorte. Herbsthimbeeren tragen ihre Früchte an den Trieben, die im selben Jahr gewachsen sind. Dadurch kann man sie jedes Jahr komplett zurückschneiden, was die Pflege besonders einfach macht.
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Erdbeeren: Botanisch gesehen ist die Erdbeere keine Beere, sondern eine Nuss – trotzdem darf dieser Klassiker unter den Naschfrüchten im Beerengarten nicht fehlen. Sie gedeihen am besten an sonnigen, windgeschützten Plätzen mit humusreichem, leicht saurem Boden. Achten Sie auf regelmäßiges Gießen während der Fruchtbildung. Besonders beliebt sind die Monatserdbeeren, die bis in den Herbst hinein tragen. Grundsätzlich geht dieErdbeersaison jedoch von Mai bis Juli.

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Johannisbeeren bzw. Ribisel (rot, weiß, schwarz): Robust und vielseitig verwendbar. Rote und weiße Johannisbeeren mögen die Sonne, schwarze gedeihen auch im Halbschatten. Die Erntezeit beginnt Ende Juni. Da das Ernten eine mühsame Angelegenheit ist, können Sie die Beeren mit einer Gabel abrebeln.
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Heidelbeeren: Anspruchsvoll, aber lohnend. Sie benötigen einen sauren, humosen Boden (pH 4–5,5). Topfhaltung ist möglich, wenn Rhododendronerde verwendet wird. Sorten wie 'Bluecrop' oder 'Duke' sind ertragreich. Die süßen, kalorienarmen und gesunden Heidelbeeren können von Juni bis Ende September geerntet werden.
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Stachelbeeren: Pflegeleicht und auch für halbschattige Lagen geeignet. Sie haben einen hohen Wasserbedarf und gedeihen am besten in lehmhaltigem, feuchtem und nährstoffreichem Boden. Achten Sie auf resistente Sorten gegen Mehltau (z. B. Invicta). Erntezeit ist meistens im Juni/Juli.
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Brombeeren: Sehr ertragreich von Juni bis Oktober, aber wuchskräftig. Sie brauchen eine stabile Kletterhilfe. Dornenlose Sorten wie 'Navaho' oder 'Loch Ness' sind besonders beliebt.
Tipp: Wählen Sie verschiedene Sorten mit gestaffelter Reifezeit, so haben Sie vom Frühsommer bis in den Herbst hinein frische Beeren zum Naschen.
Beerensträucher richtig pflanzen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Damit Ihre Beerensträucher gesund wachsen und über viele Jahre hinweg reichlich Früchte tragen, ist unter anderem die richtige Pflanzung entscheidend. Von der Standortwahl über die Bodenvorbereitung, bis hin zum Einsetzen der Pflanzen – achten Sie auf diese Details, um optimale Bedingungen zu schaffen.
Der ideale Standort für Beerensträucher
Beerensträucher bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort, idealerweise mit mindestens vier bis sechs Sonnenstunden pro Tag. Wichtig ist, dass der Platz gut durchlüftet ist, aber dennoch windgeschützt – vor allem empfindliche Arten wie Himbeeren oder Heidelbeeren profitieren davon. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da sie zu Wurzelfäulnis führt und die Pflanzen dadurch geschwächt oder sogar zerstört werden können.
Der Boden sollte locker, humusreich und gut durchlässig sein. Besonders gut gedeihen Beeren in Böden mit leicht saurer bis neutraler Bodenreaktion (pH 5,5 bis 6,5). Um den pH-Wert Ihres Bodens zu bestimmen, können Sie in Ihrem Lagerhaus und auf lagerhaus.at Bodentests kaufen. So wissen Sie genau, ob eine Bodenverbesserung nötig ist.
Heidelbeeren stellen hier eine Ausnahme dar: Sie benötigen einen deutlich sauren Boden (pH 4–5,5) und fühlen sich daher nur in spezieller Moorbeet- oder Rhododendronerde wohl.
Auf schweren, lehmigen Böden empfiehlt sich das Einbringen von grobem Sand (z. B. Quarzsand) in Kombination mit reifem Kompost oder Rindenhumus. Der Sand alleine verbessert zwar die Struktur, enthält aber keine Nährstoffe. Deshalb sollte er immer mit organischem Material ergänzt werden.
Boden vorbereiten: So schaffen Sie die besten Voraussetzungen
Bereiten Sie den Boden sorgfältig vor, um Ihren Beerensträuchern einen optimalen Start zu ermöglichen. Lockern Sie die Erde tiefgründig – idealerweise bis zu 30 cm – damit Wasser gut abfließen kann und die Wurzeln genug Raum haben. Entfernen Sie Unkraut sowie größere Steine und verdichtete Erdschichten. Diese können sonst das Wurzelwachstum behindern oder zu Staunässe führen.
Mischen Sie gegebenenfalls reifen Kompost und einen organischen Beerendünger unter die Erde, um die Jungpflanzen mit Nährstoffen zu versorgen. Ergänzen Sie bei Bedarf etwas Gesteinsmehl oder Hornspäne – das unterstützt die Bodenstruktur und aktiviert Mikroorganismen.
Lassen Sie den vorbereiteten Boden idealerweise ein paar Tage ruhen, bevor Sie pflanzen. So können sich die Nährstoffe gut verteilen und das Bodenleben wird aktiviert. Das steigert die Vitalität der Pflanzen und erhöht Ihre Chancen auf eine reiche Ernte.

Pflanzabstand: Wie viel Platz brauchen Beerensträucher?
Beerensträucher benötigen ausreichend Platz, damit sie gut belüftet sind und sich optimal entwickeln können. Ein ausreichender Abstand beugt Pilzkrankheiten vor, erleichtert die Ernte und sorgt für bessere Lichtverhältnisse an den Pflanzen:
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Himbeeren: ca. 40–60 cm Abstand in der Reihe. Achten Sie bei Herbsthimbeeren auf eine lockere Pflanzung für gute Luftzirkulation.
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Ribisel und Stachelbeeren: ca. 1,5 m Pflanzabstand, bei Hochstämmen oder Spalieren evtl. etwas mehr. So bleibt genug Raum für die Seitentriebe und die Ernte ist leichter.
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Brombeeren: mindestens 2 m Abstand, da sie stark wachsen und viel Platz benötigen. Besonders bei dornenlosen Sorten, die oft breite Triebe bilden, lohnt sich ein großzügiger Pflanzraum.
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Heidelbeeren: ca. 1–1,2 m Abstand. Da sie flach wurzeln und sauren Boden benötigen, empfiehlt sich bei mehreren Sträuchern eine Pflanzreihe im Moorbeet oder die Haltung im großen Topf.
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Erdbeeren: ca. 25–30 cm Abstand in der Reihe. Erdbeeren bilden Ausläufer, daher sollte genügend Platz zwischen den Pflanzen bleiben.
Tipp: Wenn Sie mehrere Sträucher pflanzen, ziehen Sie am besten Reihen mit großzügigem Abstand – das erleichtert nicht nur Pflege und Ernte, sondern auch die Belüftung und damit die Pflanzengesundheit.
Pflanzloch für Beerensträucher ausheben: Das ist zu beachten
Das Pflanzloch sollte etwa doppelt so breit und tief sein, wie der Wurzelballen der Pflanze. Das bedeutet in der Regel eine Tiefe von etwa 30 bis 40 Zentimetern und eine Breite von 40 bis 50 Zentimetern. So haben die Wurzeln genügend Raum, um sich optimal auszubreiten.
Lockern Sie vor dem Pflanzen den Boden im Pflanzloch gründlich mit einer Grabegabel oder einem Spaten, um die Durchlüftung zu verbessern und das Eindringen der Wurzeln zu erleichtern.
Bei schweren oder lehmigen Böden empfiehlt es sich zusätzlich, etwas groben Sand unterzumischen, um die Drainage zu verbessern und Staunässe zu vermeiden. Besonders bei sehr feuchten Böden ist es sinnvoll, am Boden des Pflanzloches eine Drainageschicht aus Kies oder grobem Sand anzulegen. Das Pflanzloch sollte nicht zu lange offen stehen, damit der Boden nicht austrocknet.

Beerensträucher vorbereiten und einsetzen
Tauchen Sie die Wurzeln vor dem Einpflanzen etwa 10 bis 15 Minuten lang in ein Gefäß mit Wasser, damit sie sich vollständig vollsaugen können. Das sorgt dafür, dass die Pflanze nach dem Einsetzen besser anwächst.
Setzen Sie den Strauch anschließend nicht tiefer, als er im Topf oder in der Erde stand. Eine zu tiefe Pflanzung kann die Sauerstoffversorgung der Wurzelzone beeinträchtigen und das Wachstum behindern. Bei veredelten Sträuchern, sollte die Veredelungsstelle einige Zentimeter über dem Boden bleiben, um Wildtriebe zu verhindern.
Füllen Sie das Pflanzloch mit der vorbereiteten Erde auf und drücken Sie diese vorsichtig aber gleichmäßig an, damit keine Hohlräume entstehen. Gießen Sie anschließend gründlich an, damit sich die Erde um die Wurzeln setzt.

Eine Mulchschicht aus Stroh oder Rindenmulch hält die Feuchtigkeit im Boden und schützt vor Unkraut. Um Erdbeeren vor dem Erfrieren zu schützen, können Sie Stroh um die Pflanzen herumlegen, was isolierend wirkt und vor Schnecken schützt. Vlies schützt ebenfalls vor dem Erfrieren und minimiert das Fäulnisrisiko.
Gerade in den ersten Wochen nach dem Pflanzen ist es wichtig, dass Sie die Pflanzen regelmäßig gießen, damit die Wurzeln nicht austrocknen und gut anwachsen.
Pflegeleicht und ertragreich: Tipps zur Pflege von Beerensträuchern
Damit Ihre Beerensträucher viele Jahre lang gesund bleiben und zuverlässig Früchte tragen, ist die richtige Pflege entscheidend. Mit ein paar einfachen Maßnahmen fördern Sie Wachstum, Blütenbildung sowie Fruchtertrag und schützen Ihre Pflanzen vor Krankheiten und Schädlingen.
Beerensträucher mulchen und düngen: Was sie wirklich brauchen
Decken Sie nach dem Pflanzen die Fläche rund um den Strauch mit einer 5 bis 10 cm dicken Schicht aus Rindenmulch, gut verrotteter Kompost oder Grasschnitt ab. Diese Mulchschicht schützt den Boden vor Austrocknung, unterdrückt Unkraut und fördert das Bodenleben. Besonders in heißen Sommern hilft sie, die Feuchtigkeit länger im Boden zu halten. Bei der Pflanzung sollten Sie auf Dünger oder Stallmist verzichten, da dies zu einer Überdüngung führen kann und der Pflanze keine Ruhe zur Wurzelbildung gibt.
Im Frühjahr, bevor die Sträucher austreiben, düngen Sie mit gut verrottetem Kompost oder einem organischen Spezialdünger für Beeren. Arbeiten Sie den Dünger leicht in die oberste Bodenschicht ein. Im Frühsommer kann eine zweite, leichte Düngung erfolgen, insbesondere bei stark tragenden Sorten.

Schnitt und Erziehung: So bleiben Beerensträucher gesund und ertragreich
Ein fachgerechter Rückschnitt sorgt für kräftiges Wachstum und eine gute Fruchtentwicklung. Beginnen Sie im Frühjahr mit der Entfernung von abgestorbenen, kranken oder beschädigten Trieben. Diese schneiden Sie direkt über dem Boden ab. Achten Sie dabei auf eine saubere Schnittstelle mit einer scharfen, sauberen Gartenschere.
Bei Himbeeren und Brombeeren schneiden Sie bei den früh tragenden Sorten nach der Ernte nur die Ruten, die bereits getragen haben. Lassen Sie nicht mehr als 5 Zweige stehen. Bei der späteren Sorte können Sie nach der Ernte alle Ruten bodennah abschneiden. Neue, grüne Ruten (einjährige Triebe), die im aktuellen Jahr gewachsen sind, bleiben stehen, da sie im Folgejahr tragen werden.

Rote Ribisel und Stachelbeeren benötigen einen sogenannten Auslichtungsschnitt: Entfernen Sie hier jährlich die ältesten, am stärksten verholzten Triebe, um Platz für junge Triebe zu schaffen. Lassen Sie etwa 4 bis 6 kräftige, gleichmäßig verteilte Haupttriebe stehen. Diese liefern die besten Erträge. Schneiden Sie außerdem dünne, nach innen wachsende oder sich kreuzende Zweige aus, um die Pflanze luftig zu halten.
Achten Sie darauf, dass genug Licht und Luft an die Triebe gelangen – das senkt das Risiko für Pilzkrankheiten. Bei Bedarf können junge Triebe an eine Rankhilfe gebunden oder in Form gebracht werden.
Beeren vor Schädlingen und Krankheiten schützen
Kontrollieren Sie Ihre Sträucher regelmäßig auf Blattläuse, Mehltau, Raupen oder andere Schädlinge. Ein kräftiger Wasserstrahl kann erste Blattlausbefälle beseitigen. Bei stärkerem Befall helfen biologische Präparate wie Neemöl oder Schmierseifenlösung.
Fördern Sie zudem Nützlinge im Garten: Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen ernähren sich von Schädlingen. Um Schädlinge natürlich fernzuhalten, eignen sich Begleitpflanzen wie Lavendel oder Ringelblumen, die Nützlinge anlocken und ein gesundes Gartenklima fördern.
Erntezeit und Tipps zur Lagerung der Beeren
Ernten Sie Ihre Beeren möglichst dann, wenn sie voll ausgereift sind – je nach Sorte ist das an Farbe, Aroma und leichter Ablösbarkeit von der Pflanze zu erkennen. Vollreife Beeren schmecken aromatisch und enthalten die meisten Vitamine.
Der ideale Erntezeitpunkt ist morgens, wenn es trocken ist, aber noch nicht zu heiß. Pflücken Sie vorsichtig und versuchen Sie, Druckstellen zu vermeiden. Beim Ernten von Brombeeren mit Dornen empfehlen sich robuste Gartenhandschuhe oder Sie wählen dornenlose Sorten wie ‚Navaho‘ für eine besonders einfache Ernte.
Frische Beeren sollten möglichst schnell verzehrt oder kühl gelagert werden, idealerweise im Gemüsefach des Kühlschranks. Für längere Haltbarkeit können Sie die Früchte sofort nach der Ernte einfrieren, einkochen oder zu Marmelade und Saft verarbeiten. Wichtig: Entfernen Sie vorher beschädigte oder matschige Früchte, da diese die Haltbarkeit der restlichen Beeren negativ beeinflussen können.
