
Winterschutz für Pflanzen: Diese Maßnahmen retten Ihre Gewächse bei Frost & Kälte
Winterschutz für Pflanzen: Warum er so wichtig ist
Frost, Wind und Wintersonne setzen Pflanzen stark zu. Bei Minusgraden gefriert Wasser im Boden, die Wurzeln können keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen und die Pflanze trocknet aus. Kalter Wind und starke Sonneneinstrahlung verstärken diesen Effekt zusätzlich und führen oft zu Frostschäden oder Rissen in der Rinde.
Die gute Nachricht ist, dass Ihre Pflanzen durch einfache Schutzmaßnahmen den Winter gut überstehen können. Welche Überwinterungsmethode Sie wählen, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Dazu gehört die Pflanzenart. Es gibt winterharte Gewächse, meist jene, die in der Region heimisch sind, die tiefe Temperaturen gut aushalten. Außerdem gibt es bedingt winterharte Pflanzen. Sie halten frostige Temperaturen aus, jedoch nur bis zu etwa -5° C. Und dann gibt es die sehr empfindlichen Pflanzen. Dazu gehören viele exotische und mediterrane Pflanzenarten, die an milde Temperaturen gewöhnt sind. Diese müssen gut geschützt bzw. im besten Fall ins Winterquartier nach drinnen gebracht werden.

Grundsätzlich sollten Sie ab Oktober über den passenden Frostschutz für Pflanzen nachdenken und sich vorbereiten, um dann spätestens bei den ersten Minusgraden im November bereit zu sein. Selbst wenn die Tage noch recht mild und sonnig sind, sind die Nächte oft kalt und frostig. Diese Temperaturunterschiede sind für empfindliche Pflanzen schwer auszuhalten.
Neben der Pflanzenart ist auch der Standort ein wichtiger Faktor für die Wahl des passenden Winterschutzes. Pflanzen, die Wind, Sonne, Schnee und Regen ausgesetzt sind, müssen entweder verlegt oder entsprechend eingepackt werden.
Winterschutz für Kübelpflanzen: So überstehen sie Frost & Schnee
Kübelpflanzen benötigen besonderen Schutz, da ihre Wurzeln nicht im Erdreich liegen und so der Kälte direkt ausgesetzt sind. Zudem handelt es sich bei Topf- und Kübelpflanzen häufig um empfindliche Arten, die Frost und Temperaturschwankungen nur schlecht vertragen.
Wenn möglich, überwintern Sie Kübel- und Topfpflanzen in einem hellen, kühlen Raum. Pflanzen, die draußen bleiben, sollten an einem geschützten, idealerweise überdachten Standort an der Hauswand stehen. Um die Wurzeln vor Frost zu schützen, können Sie den Kübel mit Noppenfolie, Schafwollmatte oder Wintervlies umwickeln und auf eine Holz- oder Styroporplatte stellen, um Bodenkälte zu isolieren.
Gießen Sie Kübelpflanzen im Freien nur an frostfreien Tagen bei trockenem Boden. Pflanzen, die drinnen überwintern, benötigen ebenfalls Wasser. Je kühler der Standort, desto weniger Gießbedarf haben die Pflanzen. Sobald kein Frost mehr droht und die Temperaturen milder werden, können die Pflanzen im Frühjahr wieder ins Freie gestellt werden.

Im Artikel „Kübelpflanzen überwintern“ erfahren Sie, wie Sie Schädlinge bei der Überwinterung vermeiden und worauf Sie bei Zitruspflanzen im Winter achten sollten.

Unsere Produktempfehlungen für Pflanzen-Winterschutz
Je nach Kälteempfindlichkeit gibt es eine Reihe unterschiedlicher Winterschutz-Produkte. Welches das richtige für Ihre Pflanzen ist, hängt von Ihrer Heimatregion und den Witterungsbedingungen ab. In Ihrem Lagerhaus finden Sie alle gängigen Produkte für die erfolgreiche Überwinterung Ihrer Pflanzen. Machen Sie sich einen Überblick über Ihre Möglichkeiten und konsultieren Sie bei Fragen unsere Lagerhaus-Fachberater.
Vlies für Pflanzen: Thermovlies, Wintervlies & Co.
Der Klassiker zum Einpacken von Pflanzen von Krone über Stamm bis zu den Wurzeln ist das Wintervlies. Es gibt unterschiedliche Vlies-Produkte. Je nachdem, wie empfindlich die Pflanze ist.
Als Meterware kann Vlies zum Einwickeln genutzt werden. Außerdem gibt es praktische Hauben und Schläuche, die man einfach über die Pflanze stülpen kann. Achten Sie auf die Vlies-Art und ihre Eigenschaften wie Dichte und Lichtdurchlässigkeit. Im Winter sollten Sie unbedingt ein geeignetes Wintervlies einsetzen.
Kokosmatten, Reisig und Mulch
Bevorzugen Sie natürliche Stoffe, eignen sich Kokosmatten ideal als Winterschutz. Sie können als Isolation von Pflanzentöpfen, Abdeckung der Wurzelregion oder Schutz von Baumstämmen genutzt werden.
Obendrein sind Reisig, Mulch und Laub ein optimaler natürlicher Kälteschutz. Diese Naturprodukte werden auf ungenutzten Beeten verteilt und sowohl bei Kübelpflanzen als auch bei frei gepflanzten Gewächsen zum Abdecken der Region rund um den Stamm eingesetzt. Der Vorteil daran, sie schützen und versorgen den Boden mit Nährstoffen.

Überwinterungszelt für Pflanzen
Ein Überwinterungszelt lohnt sich vor allem dann, wenn Sie eine Reihe an Terrassenpflanzen in Kübeln haben, aber kein Winterquartier drinnen. Überwinterungszelte gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen.
Sie schützen die Pflanzen vor Kälte, Wind, Regen sowie Schnee und sorgen für konstante, kühle Temperaturen. Sie sind eine gute Möglichkeit, große, schwer zu bewegende Pflanzen einzuwintern, wie etwa Olivenbäume. Beachten Sie, dass Überwinterungszelte keine Alternative zu Gewächshäusern sind, da sie zwar vor Kälte und Frost schützen, aber nicht beheizt werden können.

Zusätzlicher Frostschutz: Folien, Luftpolsterfolien
Auch Kunststoffprodukte wie Noppenfolien oder Luftpolsterfolien können als Kälteschutz verwendet werden. Bei Folien ist aber unbedingt zu bedenken, dass diese nicht atmungsaktiv und auch nicht wasserdurchlässig sind. Das heißt, sie können zwar als Isolation von Kübeln und Töpfen, aber nicht zur vollständigen Abdeckung von Pflanzen oder Wurzelbereichen dienen.
Durch die Temperaturschwankungen bildet sich unter der Folie Kondenswasser, das gefriert und Schäden an der Pflanze anrichten kann. Bei Kübelpflanzen eignet sich außerdem eine Styropor- oder Holzplatte als Isolation von unten.
Bäume & Sträucher: Besonderer Schutz im Freiland
Je jünger die Pflanze, desto schutzbedürftiger ist sie. Während so gut wie alle Pflanzen im Freien von einem gewissen Maß an Winterschutz profitieren, brauchen vor allem junge Bäume und Sträucher besondere Zuwendung.
Versehen Sie Freilandpflanzen mit einem Wurzelschutz aus Laub, Reisig oder Mulch. Bei jungen Pflanzen sollten zusätzlich der Stamm und die Krone in ein Vlies eingepackt werden. Die Stämme von Obstbäumen können Sie Mitte Dezember mit einem weißen reflektierenden Anstrich versehen. Das macht die Bäume widerstandsfähiger gegen Frostschäden. Frostrisse an der Sonnenseite der Obstbäume entstehen durch hohe Temperaturunterschiede. Durch die weiße Farbe kann die Wintersonne den Stamm nicht stark erwärmen. Mehr Tipps zum Thema Weißanstrich gibt es im Artikel „Baumstämme vor Kälte schützen“.

Ein wichtiges Thema im Winter ist der Wind. Die meisten Pflanzen vertragen keinen kalten Winterwind, weshalb Sie Kübelpflanzen unbedingt an einen windgeschützten Standort verlegen sollten. Dann ist es auch nicht notwendig, immergrüne, winterharte Pflanzen abzudecken.
Winterharte Pflanzen: Wie viel Schutz brauchen sie wirklich?
Obwohl mit „winterhart“ grundsätzlich gemeint ist, dass eine Pflanze ohne besonderen Schutz den Winter übersteht, ist diese Angabe unterschiedlich zu interpretieren. Denn während manche winterharte Pflanzen Frost, Schnee und Eis gut überstehen, sind andere als winterhart bezeichnete Pflanzen nur in milden Wintern ausreichend widerstandsfähig.
Klassische winterharte Pflanzen sind Bäume sowie diverse Zwiebelblumen (Tulpen, Narzissen, etc.). Bei den als winterhart geltenden Rosen sollte zumindest die Veredelungsstelle bedeckt werden. Mediterrane Gewächse wie Rosmarin oder Lavendel werden mit einer Schicht Reisig vor zu viel Nässe geschützt. In schneearmen Wintern empfiehlt es sich außerdem, diverse Steingartengewächse zu bedecken, da diesen dann die schützende Schneeschicht fehlt. Durch die Schutzschicht wird auch verhindert, dass die Pflanzen in einer wärmeren Periode zu früh austreiben.
Tipp: Auch wenn eine Pflanze als winterhart gilt, ist der Standort maßgeblich für die Winterschutzmaßnahmen. Eisigen Wind beispielsweise vertragen auch viele winterharte, robuste Pflanzen nicht. Deshalb ist auch bei winterharten Pflanzen auf den adäquaten Kälteschutz zu achten.
Checkliste: So machen Sie Ihren Garten und Ihre Pflanzen winterfest
Damit Ihr Garten den Winter ohne Schäden übersteht und im Frühjahr voller Kraft zu sprießen beginnt, haben wir unsere wichtigsten Empfehlungen für Sie zusammengefasst:
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Planung ist alles: Beginnen Sie bereits zu Herbstbeginn, über den passenden Winterschutz nachzudenken. Welche Pflanzenarten befinden sich an welchem Standort in Ihrem Garten? Wie kälteempfindlich sind die einzelnen Pflanzenarten? Können Sie Ihre Kübelpflanzen an einen kühlen, hellen Platz verlegen oder müssen sie draußen überwintern?
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Materialien und Werkzeug checken: Überprüfen Sie, ob Sie alle Utensilien für den Winterschutz zu Hause haben. Wintervlies, Kokosmatten, Bänder zum Befestigen, etc. – vor dem ersten Frost muss alles bereitliegen.
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Winterschutz anbringen: Wenn der erste Frost ansteht, ist es dann so weit. Beginnen Sie mit den besonders empfindlichen Pflanzen, verlegen Sie Kübelpflanzen ins Winterquartier bzw. packen Sie sie gut ein. Gehen Sie dann über zu den mäßig winterharten Pflanzen und sorgen Sie für ausreichend Schutz. Haben Sie im Winter stets die Temperaturen im Blick. Denn während besonders frostigen Perioden müssen selbst winterharte Pflanzen zumindest teilweise geschützt werden.
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Regelmäßige Kontrolle: Sowohl drinnen als auch draußen müssen die Pflanzen regelmäßig kontrolliert werden. Je nach Witterungsbedingungen ist es notwendig, zumindest ein bisschen zu gießen. Außerdem sollten Sie Ihre Pflanzen auf Schäden und Schädlingsbefall begutachten, um zeitnah reagieren zu können.
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Frühjahrs-Check: Wird es ab Mitte bis Ende März dauerhaft wärmer, können Sie den Schutz Schritt für Schritt entfernen. Denken Sie daran, vor allem Pflanzen, die den Winter drinnen verbrachten, langsam an Sonnenlicht und Wärme zu gewöhnen. Im Frühjahr können Pflanzen dann auch wieder geschnitten und gedüngt werden. Tipps rund ums Düngen finden Sie in unserer Checkliste “Dünger für Garten- & Zimmerpflanzen”.
Häufige Fehler beim Winterschutz für Pflanzen
Pflanzen zu überwintern ist unkompliziert, wenn Sie typische Fehler vermeiden. Achten Sie auf den richtigen Zeitpunkt zum Abdecken. Es sollte weder zu warm, noch zu kalt sein. Verwenden Sie nur atmungsaktive Materialien, Kunststofffolie ist nur zur Isolierung von Pflanztöpfen geeignet. Kübel sind als Pflanzgefäße ungeeignet, da sie Staunässe fördern. Stellen Sie Töpfe nicht direkt auf den kalten Boden, sondern auf Holz- oder Styroporplatten.
Besonders wichtig ist die regelmäßige Kontrolle während des Winters: Abdeckungen können verrutschen, Staunässe entstehen oder Schädlinge sich ausbreiten. Gerade vor extrem kalten Frostperioden sollten Sie den Winterschutz überprüfen, um Schäden frühzeitig zu verhindern.

FAQs: Wir beantworten Ihre Fragen zu Winterschutz für Pflanzen
Ab wann müssen Pflanzen winterfest gemacht werden?
Je nach Pflanzenart müssen Pflanzen ab ca. 0 bis –5 °C winterfest gemacht werden. Sind Sie unsicher, lesen Sie nach oder fragen Sie unsere Lagerhaus-Fachberater.
Wie kann ich Pflanzen im Winter abdecken?
Sie können Pflanzen im Winter mit einem Wintervlies abdecken. Weitere Möglichkeiten sind Kokosmatten, Reisig, Laub und Mulch. Auch Überwinterungszelte sind praktisch, vor allem, wenn man mehrere Kübelpflanzen draußen überwintern möchte.
Wie kann ich Pflanzen vor Kälte schützen?
Draußen schützen Sie Ihre Pflanzen am besten durch die passende Abdeckung, etwa mit einem Wintervlies. Wenn möglich, verlegen Sie Kübelpflanzen an einen hellen, kühlen Ort nach drinnen.
Was bringt ein Überwinterungszelt für Pflanzen?
Ein Überwinterungszelt sorgt für konstante, kühle Temperaturen ohne Frost. So können Sie Topfpflanzen an einer geschützten Stelle draußen überwintern.
Wann sollte man Winterschutz für Pflanzen nehmen?
Die meisten Pflanzen profitieren von einem Winterschutz. Vor allem exotische und mediterrane Pflanzen müssen unbedingt vor Frost geschützt werden. Heimische, mehrjährige Pflanzen sind hingegen oft robuster.
Wie packt man Pflanzen winterfest ein?
Packen Sie die Pflanze selbst in ein luft- und lichtdurchlässiges Material, etwa ein Gartenvlies. Den Stamm und, wenn vorhanden, den Topf, können Sie auch in ein Wintervlies oder eine Kokosmatte einwickeln. Alternativ ist für den Topf auch eine Folie möglich. Auf die Erde rund um die Pflanze streuen Sie Laub, Mulch und Reisig.
Kann ich winterharte Pflanzen ohne Schutz stehen lassen?
Es gibt unterschiedliche Kategorien bei winterharten Pflanzen. Manche Pflanzen sind zwar winterhart, brauchen in kalten Regionen aber trotzdem Schutz vor Frost und Wind. Erkundigen Sie sich bei unseren Lagerhaus Fachberatern nach den individuellen Eigenschaften Ihrer Pflanzen.



























